Wer Stempel der Harzer Wandernadel sammelt, einen Ausflug nach Goslar plant und eine schöne, wenig frequentierte Route sucht, dem sei die Tour zur Sudmerberger Warte empfohlen. Zwischen 4,5 und 5,5 Kilometer, 140 Höhenmeter und etwa 1,5 Stunden reine Wanderzeit erwarten die Wanderer. Auch für Kinderwagen geeignet.
Wiesen, Wälder und Ausblicke
Start der Tour auf den Sudmerberg ist vom Ortsteil Oker aus. An der Straße „Am Sudmerberg“ gibt es verschiedene Parkmöglichkeiten. Gegenüber der Brücke führt ein Feldweg hinauf, ein kleines Schild weist den Weg zur Sudmerberger Warte. Die ersten knapp 1,5 Kilometer führt der Feldweg stetig, jedoch moderat bergan. Überwiegend gesäumt von Wiesen kann es auf diesem Streckenabschnitt recht heiß oder windig werden. Schnell sind die ersten Höhen erreicht, von denen sich der Blick Richtung Harz öffnet. Ehe der Weg etwas steiler wird, lädt eine Bank zur Pause ein. Von hier aus erstreckt sich der Blick bis zum Brocken.
Vom Hauptweg zweigen immer mal Wege links und rechts ab. Um die Warte auf die bequemste Weise zu erreichen, wird dem Hauptweg gefolgt. Erst nach dem größten Teil des Anstiegs gibt es eine Weggabelung, an der sich links gehalten wird. Jetzt führt der Weg durch einen schattigen Laubwald. Der Bewuchs ist dicht und am Wegesrand sind Himbeeren und Brombeeren zu finden. Nach einem weiteren kurzen, steilen Stück ist die Sudmerberger Warte – Stempelstelle 108 – erreicht.
Eine kleine Sitzgruppe und eine große Liege sind ideal, um nach dem Anstieg bei einem Picknick wieder Kraft zu tanken. Der Weg hinauf auf die Warte lohnt sich. Die steinernen Treppenstufen und die Enge mögen den einen oder anderen anschrecken. Doch der weite Blick entschädigt für alles.
Steinlieferant und Schutzfunktion – der Sudmerberg
Der Sudmerberg am östlichen Rand Goslars war vor allem vom 16. bis 19. Jahrhundert Kalksandstein-Lieferant. Sein Material wurde u.a. für den Bau des Zwingers, des Breiten Tors oder für die Türme der Marktkirche genutzt. Doch seine exponierte Lage vor den Toren de Stadt machte ihn auch für den Schutz derselben geeignet. Entsprechend wurde auf seinem Gipfel eine Warte errichtet, die bis heute besteht. Besucher haben von hier aus einen wunderschönen Panoramablick über Goslar, den Harz und das Harzvorland.
Warten wurden an strategisch günstigen Stellen errichtet. Die dort stationierten Soldaten konnten durch Flaggen oder Lichtzeichen frühzeitig die Bevölkerung warnen, wenn feindliche Gruppen in Anmarsch waren. Von dem einst engmaschigen Wartensystem in Goslar sind nur noch der Maltermeisterturm und die Sudmerberger Warte übrig.
Variable Streckenführung
Von der Sudmerberger Warte aus gibt es für den Rückweg mehrere Möglichkeiten. Wer mit dem Kinderwagen den Aufstieg gemeistert hat, sollte den gleichen Weg zurück nehmen. Denn die anderen Varianten sind naturbelassene Waldpfade, die recht eng sind und bei feuchter Witterung auch mal matschig sein können.
Der kürzeste und steilste Weg führt gegenüber der Warte über einen schmalen Waldweg hinab ins Tal. Später folgt man dem Weg zwischen Waldrand und Wiese stetig bergab, um nach einer Weile wieder auf den Hauptweg zu kommen. Dort geht es rechts ab weiter ins Tal.
Eine weitere schöne Variante biegt an der Weggabelung ab. Zunächst geht es etwa einen Kilometer den Weg zurück, den wir gekommen sind. Statt rechts dem Feldweg zu folgen, geht es scharf links auf einen Waldpfad. Vorbei an einem Brunnenhäuschen führt der Pfad an der Westseite des Berges zurück zum Hauptweg.
Wer gern wandert und die Stempel der Harzer Wandernadel sammelt, der ist im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage gut aufgehoben. Zentral im Harz gelegen, lassen sich von hier die besten Touren zur Stempeljagd oder einfach nur schöne Familienwanderungen planen.