Wandern im Harz: Von Torfhaus zum Brocken

Viele Wege führen auf den Brocken. Eine der beliebtesten und auch kürzesten Wanderrouten ist die Strecke vom Torfhaus hinaus auf den höchsten Berg des Harzes. Im Winter ein besonderes Erlebnis.

Brockenwanderung von Torfhaus aus

Los geht die Wanderung direkt in Torfhaus am Harzresort. Auf den kostenpflichtigen Parkplätzen ist in der Regel immer noch ein Plätzchen zu finden. Wer frühzeitig kommt, dem empfehlen wir den kostenfreien Wanderparkplatz an der Straße Richtung Altenau kurz hinter der Jugendherberge.

Je nach Wetterlage haben wir von Torfhaus aus schon unser Ziel vor Augen. Die kahle Brockenkuppe am Horizont scheint weiter entfernt zu sein, als die 7,7 angesagten Kilometer es vermuten lassen. Doch vielleicht täuscht der Blick.

Im Winter sind wir mit guten Schuhen ausgestattet. Sinnvoll können auch Nordic Walking Stöcke sein oder gar Spikes. Die Wege können teilweise glatt sein, wenn der plattgetretene Schnee anschmilzt und wieder friert. Die ersten Kilometer verlaufen recht ebenerdig. Wir wandern parallel zum Abbegraben, einem Teil des UNESCO Welterbes Oberharzer Wasserwirtschaft. Dieser Graben wurde bereits 1827 angelegt. Deutlich früher jedoch war bereits Goethe zum Brocken unterwegs. Er ist im Dezember 1777 von Torfhaus aus zum Brocken aufgebrochen. Entsprechend heißt der Wanderweg heute auch Goetheweg.

Ab und an kommt die Sonne raus, lässt den Wald in besonders magischem Licht erscheinen. Der Schnee glitzert und die Natur fasziniert.

Parallel zur Wanderroute verlaufen an einigen Stellen Loipen. Hier ist gegenseitige Rücksichtnahme angesagt. Wanderer sollten die Spuren nicht betreten, damit die Loipen intakt bleiben. Skifahrer sollten sich bemerkbar machen, damit Wanderer gegebenenfalls etwas Platz machen können.

Je höher wir kommen, umso schmaler wird der Weg. Am Goethebahnhof geht es ein gutes Stück parallel zur Trasse der Harzer Schmalspurbahn entlang. Schon von weitem ist das Schnaufen der bergauf fahrenden Lok zu hören. Der Anblick der historischen Dampflok ist immer wieder eindrucksvoll. Stehen bleiben, beobachten, genießen.

Die letzten 1,5 Kilometer geht es auf der Brockenstraße hinauf. Hier ist auch das raue Klima deutlich zu spüren. Es wird frischer. Und voller. Denn auf der Brockenstraße treffen die Aufstiege von Torfhaus, Oderbrück und Schierke zusammen. Spätestens wenn man den Brockenbahnhof passiert hat und vielleicht gerade ein Zug angekommen ist, ist es vorbei mit der Ruhe. Ein buntes Gewimmel aus Wanderern, Skifahrern, Mountainbikern, Familien mit Kindern und viele Menschen mehr vergnügen sich auf dem höchsten Berg im Harz.

Auf dem Brocken gibt es verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Wer Zeit hat sollte das Brockenhaus mit seiner Nationalparkausstellung besuchen. Hier gibt es auch ein Café für eine Stärkung und zum Aufwärmen.

Bei unserer Ankunft war leider die Sonne weg, die uns zuvor begleitet hatte. Das zeigt eindrucksvoll, wie schnell sich das Wetter auf dem Brocken ändern kann. Wetterfeste Kleidung, Schal und Mütze sind in diesem Moment Gold wert. Zurück am Torfhaus hatten wir den Brocken dann wieder im Blick. Fazit: Wir müssen noch mal hoch wandern, um die Aussicht zu genießen.

Wichtige Tipps für Ihre Brockenwanderung:

  • feste Schuhe, warme, wetterfeste Kleidung, besser im Zwiebellook unterwegs sein
  • etwas Marschverpflegung (Tee, Brote, Obst) tut gut
  • früh los wandern, wenn man den Wald am liebsten für sich hat