Harzer Wälder im Wandel- Wandern im Harz

Wanderweg zur Achtermannshöhe

Wer zurzeit den Harz durchstreift oder durchfährt, erlebt den Wald im Wandel. Vielerorts säumen abgestorbene Fichten den Weg, ragen silberne Stämme in den Himmel. Am Waldboden hingegen zeigt leuchtend frisches Grün, dass die Natur lebt und sich selbst zu regenerieren weiß. Eine spannende Zeit, wenn man bewusst hinschaut.

Was ist los mit den Wäldern im Harz?

Klimaveränderungen, Monokultur, Hitzestress und vieles mehr wirken sich heute schmerzlich sichtbar auf die ursprünglich dichten, grünen Wälder des Harzes aus. Eine teils bedrückende Stimmung kommt auf, wenn kilometerweit abgestorbene, kahle Stämme den Wanderer begleiten. Doch dieser Prozess ist letztendlich eine natürliche Entwicklung. Vor allem im Nationalpark Harz wird der Natur freien Lauf gelassen und so entsteht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aus einem einstigen Wirtschaftswald mit Fichtenmonokultur die echte Bergwildnis mit Artenreichtum und Baumvielfalt.

Informationen des Nationalpark Harz
Wandern mit Hunden im Nationalpark Harz

Wanderurlaub im Harz

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Verstärkt wurde das massive Baumsterben durch die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre. So hatten Borkenkäfer, Pilze und andere Krankheiten leichtes Spiel bei bereits geschwächten Bäumen.

Doch was auf dem ersten Blick erschreckend leblos wirkt, ist gleichzeitig Nährboden für einen Neuanfang. Auf dem Waldboden sind junge Pflanzen zu entdecken. Totholz dient als wichtige Lebensgrundlage für viele Tiere und Pflanzen. Und so steckt auch in diesem Wandel ganz viel Potenzial. Und ganz wichtig: Für den Borkenkäfer ist Totholz kein Lebensraum! Somit darf das Holz durchaus im Wald verbleiben ohne weiteren Schaden anzurichten.

Aufforstung im Harz

Vielerorts sind derzeit im Harz Waldarbeiter unterwegs. Kranke und abgestorbene Bäume werden gefällt, Totholz wird abgefahren und junge Pflanzen werden aufgeforstet. Die Aufgaben sind vielfältig, die Herausforderungen groß.

Bei Braunlage waren im Oktober 60 Helfer im Einsatz und haben mehrere Wochen lang 19.500 junge Bäume im Rahmen des Bergwaldprojektes gepflanzt.

Aufforstung bei Braunlage

Auf einer rund fünf Hektar großen Freifläche in der Nähe von Braunlage mit Blick zum Wurmberg wurden Birken und Roterlen gepflanzt. Junge Fichten, Buchen und Bergahorn sind auf diesem Areal bereits zu sehen. Ziel ist es, eine Vorwaldstufe entstehen zu lassen. Junge, schnell wachsende Baumarten besiedeln eine Freifläche und werden quasi zum „Schutzschirm“ für anspruchsvollere Baumarten, wie Buchen, Eichen oder Tannen. Natürliche Wälder bestehen aus unterschiedlichen Baumarten, die sich gegenseitig schützen und stärken. So entsteht ein funktionierendes und gesundes Öko-System.

Die Arbeit der Helfer erinnert an die Kulturfrauen, die nach dem zweiten Weltkrieg auf den abgeforsteten Flächen kleine Pflänzchen ausbrachten und so die Wälder wieder aufforsteten. Die Kulturfrauen wurden übrigens auf der 50-Pfennig-Münze verewigt.

Mystischer Harzwald

Totholz als Lebensraum

Auch wenn der Wald derzeit anders anmutet, so hat der Harz nichts von seiner mystischen Anziehungskraft verloren. Am Achtermann beispielsweise wirkt die Silhouette der abgestorbenen Bäume im Zusammenspiel mit den Felsformationen geheimnisvoll. Je nach Lichteinfall und Witterung entstehen so ganz besondere magische Momente. Insbesondere, wenn frisches, junges Grün zwischen dem Silbergrau hervorblitzt.

Der WaldWandel wird uns noch einige Zeit begleiten. In der Natur lässt es sich weiterhin wunderbar entspannen und Ruhe finden. Noch dazu kann ein Phänomen beobachtet werden, dass es in dieser Stärke nur sehr selten gibt. Die Kraft der Natur wird spürbar, sichtbar und erlebbar. Nutzen Sie die Zeit und gehen Sie auf Entdeckungsreise bei einer Wanderung im Harz.

 

 

Mystische Stimmung am Achtermann