Harz Ausflugstipp: Welterbe entdecken in der Grube Samson in Sankt Andreasberg

Grube Samson Sankt Andreasberg HarzWas war das doch für eine Meisterleistung! Als vor fast 500 Jahren das erste Erz in Sankt Andreasberg gefördert wurde, gab es nicht mal Drahtseile oder Glühlampen. Die eindrucksvolle Bergbaugeschichte lässt sich in der Grube Samson in Sankt Andreasberg erleben. Glück Auf!

Fast 400 Jahre Bergbaugeschichte

Wann genau der Bergbau in Sankt Andreasberg an der Grube Samson begann, ist nicht hundertprozentig belegt, doch es wird von 1521 ausgegangen. Somit wurden fast 400 Jahre lang hier die Schätze der Erde geborgen, ehe die Grube 1910 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Am Samson wurden vor allem Silbererze gefördert. Im 19. Jahrhundert durchschnittlich 2000 kg pro Jahr, 1822 sogar über 3000 kg. Insgesamt wurden über 100 Tonnen Silber gefördert. Zu ihren Betriebszeiten gehörte die Grube Samson im beschaulichen Sankt Andreasberg mit gut 800 Metern zu den tiefsten Bergwerken der Welt.

Fahrkunst Grube Samson HarzIn der Grube Samson befindet sich noch die letzte funktionierende Fahrkunst weltweit. Diese bahnbrechende Oberharzer Erfindung aus dem 19. Jahrhundert erleichterte den Bergleuten das Leben ungemein. An parallelen Holzgestängen, die sich permanent im Wechsel auf- und abbewegten, um Pumpen anzutreiben, wurden Trittbretter und Haltegriffe angebracht. Darauf konnten die Bergleute relativ leicht die hunderte Meter in die Tiefe überwinden, die sie zuvor beschwerlich über schmale Leitern erklettern mussten. Als Erfinder gilt der Clausthaler Oberbergmeister Georg Ludwig Dörell, der die Idee bei seinem Kunstknecht Lichtenberg beobachtet haben soll. Die heutige Fahrkunst in der Grube Samson stammt aus dem Jahre 1837 und wird heute noch von der HarzEnergie für Wartungsarbeiten an den Turbinen der Kraftwerke in der Grube genutzt.

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Lebendige Geschichte und Geschichten

Das Bergwerksmuseum Grube Samson bietet noch echte Erlebnisse. Hier wurde bewusst auf multimediale Inszenierungen und Audioguides verzichtet. Stattdessen bringen die Grubenführer die Geschichte lebendig rüber, beziehen die Besucher und vor allem die Kinder mit ein und haben neben historischen Fakten viele erstaunliche Geschichten und Überlieferungen parat. Staunen verursacht das riesige 12m hohe Kunstrad, das während einer Führung in Betrieb gesetzt wird. Anfangs scheint das Wasser nichts zu bewirken, dann plötzlich bewegt sich das riesige Rad ein wenig ehe es ordentlich Fahrt aufnimmt. Ein weiteres Wasserrad, ein 9m hohes Kehrrad, ist ebenfalls zu sehen. Den Unterschied erfahren Sie bei einem Besuch im Samson. Die Führung unter Tage wechselt zwischen breiten hohen Gängen und engen Stollen. Das Gefühl, hier nur im flackernden Schein einer Grubenlampe stundenlang das Erz aus dem Gestein zu hauen, lässt Ehrfurcht vor den Bergleuten aufsteigen.
Im Anschluss an die Führung untertage geht es in das angeschlossene Museum. Teils mehr als 100 Jahre alte Modelle zeigen anschaulich die Funktionsweisen der technischen Einrichtungen und Maschinen in der Grube Samson. Bilder und vielerlei Ausstellungsstücke geben einen Einblick in das Leben und Arbeiten der Bergleute in den vergangenen Jahrhunderten.

UNESCO Weltkulturerbe

Die Grube Samson gehört seit 2010 zum UNESCO Welterbe Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft. Mit der Oberharzer Wasserwirtschaft wurde das größte vorindustrielle Energiesystem weltweit bestehend aus Gräben, Teichen und Wasserläufen auf die Liste der UNESCO aufgenommen.

Grube Samson Sankt AndreasbergÖffnungszeiten Grube Samson:

Mo.-Sa. 10 Uhr bis 16 Uhr
(Nov. – März montags geschlossen!)
Besuch unter Tage nur im Rahmen einer Führung.
Führungszeiten:
täglich 11 Uhr und 14.30 Uhr, Dauer ca. 60 – 75 Minuten, Führungen für Gruppen auf Anfrage
(Nov. – März montags keine Führungen!)

Eintrittspreise Grube Samson (Museum und Führung unter Tage):

Erw. 8 € (mit Kurkarte 7 €)
Ki. (6-16 J.) 4,50 € (mit Kurkarte 4 €)
freier Eintritt mit der HarzCard

Weitere Informationen unter www.grube-samson.de