Klein aber oho: Der Walderlebnispfad in Altenau

Urige Bergwildnis entdecken? Dafür ist der Wildnispfad in Altenau wohl eine der eindrucksvollen Möglichkeiten im Nationalpark Harz. Er ist nur 800 Meter lang und führt auf schmalen Pfaden durch ein mystisch-wildes Waldgebiet. Unsere Ausflugsempfehlung.

Waldwildnis entsteht

Die Philosophie des Nationalparks Harz und aller Nationalparke weltweit lautet „Natur Natur sein lassen“. So soll sich in dem Schutzgebiet über Jahrzehnte hinweg eine natürliche Waldwildnis entwickeln. Der Waldwandel ist im Harz nicht zu übersehen. Ebenso wenig die Dynamik, mit der sich die Natur ihr Reich zurückerobert.

Auf dem Wildnispfad werden auf kurzer Strecke die verschiedenen Waldlebensräume durchwandert. Denn im Harz sorgen die Höhenunterschiede und die damit verbundenen verschiedenen Klimazonen für eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt. Buchenwälder, Buchen-Fichtenwälder und Bergfichtenwälder dominieren in den unterschiedlichen Höhenlagen.

Der Pfad verbindet sie alle. Und mit informativen Schautafeln werden die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt erklärt.

Abstecher für Abenteuerlustige

Etwa auf der Hälfte des Weges gibt es ein Hinweisschild „Achtung! Hier wird’s wild“. Und genauso ist es auch. Abenteuerlustige, die gut zu Fuß sind, können hier einem schmalen Trampelpfad in die Tiefe der Wildnis folgen. Wie Baummikado liegen die Baumstämme kreuz und quer. An einigen Stellen muss geklettert werden. Allzu häufig scheint dieser Abschnitt nicht begangen zu werden. Der Weg ist nur schwerlich zu erkennen.

Wenn im Dickicht dann der begleitende Hund den Kopf hebt und Anspannung zeigt, kann man schon mal nervös werden. Denn in diesem urigen Bereich fühlt sich sicher auch der Luchs wohl. Wer die wahre Bergwildnis und die Einzigartigkeit des Harzes erleben möchte, darf auf diesen wilden Abzweig nicht verzichten.

Wandern mit Hunden im Nationalpark Harz

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Waldwandel im Blick

Bei gutem Wetter bietet sich von einem Teil des Weges ein weiter Blick über die Harzlandschaft. Im herbstlichen Nebel ist eher Phantasie gefragt. Auch hier wird wieder mittels einer Infotafel aufgeklärt, dass Monokulturen und Klimaextreme dem Buchdrucker, landläufig Borkenkäfer genannt, beste Lebensumstände bieten. Alle neun Stationen sind mit einem QR-Code versehen, über den weitere Informationen abgerufen werden können.

Toll für Familien mit Kindern sind die Rastmöglichkeiten entlang des Wildnispfades. So lässt sich immer mal eine Pause mit Picknick einlegen. Damit die Tour zu einem tollen Gesamterlebnis wird. Allerdings ist der Weg aufgrund seiner Naturbelassenheit nicht für Kinderwagen oder Karre geeignet. Dafür bedarf es schon ein sehr geländegängiges und schmales Modell.

Entlang des Weges gibt es einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel. Und wie überall im Nationalpark gilt die Leinenpflicht für Hunde.

Kombination mit weiteren Wandertouren

Der Wildnispfad allein ist wirklich beeindruckend. Wer sich ausgiebig Zeit an den einzelnen Stationen lässt, ist durchaus eine Stunde unterwegs. Vom Wanderparkplatz an der Rose in Altenau sind es 600 Meter bergauf bis zum Pfad.

Doch der Pfad lässt sich auch bei Wandertouren im Harz als sehenswerten Abstecher einbinden. Er liegt bspw. auf der Route hinauf zur Wolfswarte, der urigen Felsformation mit Weitblick.

Blick von der Wolfswarte

Wem der Anstieg zu anstrengend ist, der wählt eine Wanderung entlang des Dammgrabens zum Dammhaus (ca. 4,5 km). Der Waldweg parallel zum Graben ist ebenerdig und bequem zu laufen. Die Gaststätte am Dammhaus wartet mit Kuchen und deutscher Küche auf. Der Dammgraben ist der längste der künstlichen Gräben im Harz. Das vorindustrielle Industriesystem der Oberharzer Wasserwirtschaft, bestehend aus Gräben, Wasserläufen und Teichen zählt zum UNESCO-Welterbe im Harz.

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