Rund 1500 Pflanzenarten aus den Hochgebirgen der Erde, darunter Wellensittich-Enzian aus Tibet, Stachelnüßchen aus Neuseeland oder einblütige Pantoffelblumen aus Patagonien, gedeihen prächtig im rauen Klima des Brockens. Im über 1000 Meter hoch gelegenen Brockengarten ist diese einzigartige Pflanzenvielfalt bei Führungen täglich zu erleben.
Höchstgelegener Botanischer Garten Deutschlands
Der Brockengarten, bereits 1890 zu Lehr- und Forschungszwecken gegründet, ist der wohl höchstgelegene Botanische Garten Deutschlands. Auf der baumlosen Brockenkuppe wurde diese einzigartige Pflanzensammlung nach der Wende von 1990 an durch die Botanischen Gärten der Universitäten Halle und Göttingen sowie der Nationalparkverwaltung wiederbelebt. Eine wichtige Aufgabe neben Forschung und Öffentlichkeitsarbeit ist der Artenschutz. Einige vom Aussterben bedrohte, seltene Hochgebirgs- und Tundrenpflanzen haben hier eine sichere Heimat gefunden.
Ein Rundgang durch den Brockengarten gleicht einem Spaziergang über die höchsten Gipfel der Welt. Bunt blühende Pflanzen aus dem Himalaya, aus Tibet, Süd-China, Nepal, Nordamerika, Patagonien, den Alpen oder Neuseeland wachsen zwischen Felsen und Gestein. Die Brocken-Anemone wächst zudem nur hier.
Wer den Brocken kennt, ist auf das wechselhafte Wetter und die rauen Bedingungen vorbereitet. Sturmböen mit bis zu 120 km/h sind keine Seltenheit und die Schneedecke hält sich oft bis ins späte Frühjahr hinein. Somit ist das Klima auf diesem exponierten Gipfel in Norddeutschland vergleichbar mit Hochgebirgsklima auf 2000-3000 Metern Höhe. Beste Voraussetzungen für die pflanzlichen Gäste aus aller Welt.
Führung im Brockengarten
Von Mitte Mai bis Mitte Oktober wird er brockengarten täglich im Rahmen von Führungen für Besucher geöffnet. Montags bis freitags (außer feiertags) führt der Brockengärtner um 11.30 Uhr und um 14 Uhr durch seinen Garten. Treffpunkt ist am Stempelkasten am Eingang der Wetterwarte. Am Wochenende ist der Brockengarten ab 01. Juli wieder im Rahmen der Rangerführung auf dem Brocken-Rundwanderweg zu erleben. Diese beginnt um 12.30 Uhr am Eingang des Brockenhauses. Anmeldungen und ein negativer Coronatest sind derzeit noch erforderlich. Anmeldungen für Führungen wochentags unter 0170 570 9015, für Führungen am Wochenende unter 039455 50005.
Aufstieg zum Brocken
Um den höchsten Berg des Harzes zu erklimmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zahlreiche Wanderer nutzen täglich die Strecken von Torfhaus, Soldatenfriedhof, Schierke oder Ilsenburg für eine Brockenwanderung. Bequemer ist es mit der Harzer Schmalspurbahn. Die dampfbetriebene Brockenbahn fährt ab Wernigerode, Drei Annen Hohne oder Schierke hinauf zum Gipfel. Kutsch- oder Segwayfahrten werden angeboten und ambitionierte erklimmen die 1.141 Meter auch mit dem Mountainbike.
Für einen Harz Urlaub mit Brockenbesteigung ist das Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage eine geeignete Unterkunft.