Ausflugstipp: Kloster Walkenried bei Kerzenschein erleben

Kerzenscheinführung Kloster WalkenriedHinter den ehrwürdigen Klostermauern des Klosters Walkenried verbirgt sich eine Jahrhunderte lange, wechselhafte Geschichte. Nach Einbruch der Dunkelheit lässt sich hier besonders gut nachempfinden, wie vor über 700 Jahren die Mönche lebten und arbeiteten. Die regelmäßigen Führungen im Kerzenschein machen die Stille und Abgeschiedenheit dieses Ortes erlebbar.

Das Klosters Walkenried ist ein beliebtes Ziel für Wanderungen, Radtouren und Motorradtouren im Harz. Vor der Kulisse der gotischen Klosteranlage in Walkenried im Südharz beginnt der abendliche Rundgang bei Kerzenschein. Durch den mit Kerzen beleuchteten Kreuzgang führt der Weg hinein in die klösterlich-mittelalterliche Welt. In rund 45 Minuten wird den Besuchern die Geschichte des Klosters, der Alltag der Zisterziensermönche und einige Anekdoten aus dem Klosterleben vermittelt. Zwischendurch gibt es stille Momente, um den ehrwürdigen Raum auf sich wirken zu lassen.

Anschließend erwartet die Besucher im Refektorium das Harzer Kniesteressen, zubereitet vom Team des KlosterCafés. Am passenden Ort im ehemaligen Speisesaal des Klosters werden Kniestekartoffeln, Forelle sowie eine Harzer Wurst- und Käseplatte gereicht. Bei Speis und Trank herrscht in diesem Falle kein Stillschweigen, wie es einst die Ordensregeln verlangten. In gemütlicher Runde entstehen unterhaltsame Gespräche und ein stimmungsvoller Abend findet seinen entspannten Ausklang.

Kerzenscheinführung Kloster WalkenriedGeschichte Kloster Walkenried

Das Kloster in Walkenried wurde 1127 von Adelheid von Walkenried als drittes Zisterzienserkloster im heutigen Deutschland gestiftet. 1129 erreichte ein Gründungskonvent bestehend aus 12 Mönchen und einem Abt den Südharz, um hier ihre Arbeit aufzunehmen. Über Jahrhunderte hinweg wurde das Kloster von den Mönchen bewirtschaftet und erreichte Mitte des 13. Jahrhunderts eine Gemeinschaft bestehend aus 80 Mönche und 180 Laienbrüder. Als eine Art Klosterkonzern wurden die Bereiche Agrar- und Montanwesen – also die Landwirtschaft und der Bergbau – ausgebaut. Die ausführliche Geschichte des „weißen Konzerns“ ist im ZisterzienserMuseum zu entdecken, dass sich in Teilen des Klostergebäudes befindet, allerdings nicht während der Kerzenscheinführung zu besichtigen ist. 1648 wird das protestantische Konvent aufgehoben, erste Gebäudeteile werden abgerissen und einige Jahre später die Klosterschule geschlossen. Die einst stolze gotische Klosterkirche wird rund 150 Jahre lang als Steinbruch genutzt.

Seit 1977 befindet sich das Kloster in Trägerschaft des Landkreises Osterode und wurde und wird sukzessive saniert und restauriert. Entsprechend konnte 2006 das ZisterzienserMuseum eröffnet werden. Seit 2010 ist das Kloster Walkenried gemeinsam mit der Oberharzer Wasserwirtschaft ein Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Harzer Spezialitäten: Harzer Knieste im Kloster Walkenried

Mit den Harzer Knieste sind speziell zubereitete Kartoffeln gemeint. Dafür werden möglichst kleine Kartoffeln gewählt, deren Schale vorsichtig gesäubert wird. Nun werden sie halbiert. Ein Backblech wird mit Öl bestrichen sowie mit Salz und reichlich ganzen Kümmel bestreut. Hier werden nun die ungeschälten, rohen Kartoffelhälften gelegt. Auch die Kartoffeln werden mit Öl eingestrichen und mit Kümmel bestreut. Bei 220 Grad werden sie etwa 1 Stunde gebacken, ab und an mit Öl bestrichen und anschließend als herzhafte Beilage oder auch als Hauptgericht mit Quark gegessen. Guten Appetit!

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