Ein Ausflug nach Wernigerode, die „bunte Stadt am Harz“, gehört im Harz Urlaub dazu. Das Wernigeröder Schloß wirkt wie ein Märchenschloss hoch über der Stadt. Das bunte Rathaus und die vielen farbenfrohen Fachwerkhäuser säumen Marktplatz und Gassen. Cafés, Restaurants und viele Läden laden ein zum Bummeln und Verweilen. Wir zeigen ein paar schöne Ecken.
Wernigerode – „die bunte Stadt am Harz“
Der Heimatdichter Hermann Löns war vor über 100 Jahren beeindruckt von der bunten und lebensfrohen Stadt. Von ihm erhielt sie den Beinamen „die bunte Stadt am Harz“, der bis heute Gültigkeit hat. Nicht nur die Fachwerkhäuser sind bunt. Vor allem in der Breiten Straße herrscht buntes Treiben. Die „Einkaufsmeile“ der Stadt mit zahlreichen Boutiquen, Souvenirläden und Filialen ist gesäumt von großen Fachwerkhäusern. Tatsächliche ist diese Straße breit, nicht vergleichbar mit den schmalen Gassen, die bei einer fast 800 Jahre alten Fachwerkstadt zu erwarten wären. Doch auch diese gibt es. Es lohnt sich, einfach mal im Zick-Zack durch die Stadt zu laufen, um die schönsten Ecken zu sehen.
Rund um den Wernigeröder Markt
Zentraler Platz der Stadt ist der Markt, geprägt vom malerischen Rathaus und dem Wohltäterbrunnen mittendrin. Hotels und Cafés säumen den Platz. Das Rathaus ist ein beliebter Ort für Heiraten im Harz, allerdings sollten sich Verliebte rechtzeitig für einen Termin vormerken lassen. Dienstags und freitags findet hier der Wochenmarkt statt. Frisches Obst und Gemüse, Hausschlachtewurst, Brot und Käse werden von Erzeugern aus der Region angeboten. Allerdings verstellen die bunten Buden auch den Blick auf das Rathaus, einem der beliebtesten Fotomotive in Wernigerode.
Rechts am Rathaus vorbei führt der Weg zur Klintgasse und zum Oberpfarrkirchhof mit seinen schönen Häusern. Hier war auch Goethe schon zu Gast. Das sehr schmale Demutsgässchen führt aus der Innenstadt hinaus. Welche Sagen sich um diese Gasse ranken, ist bei einer Stadtführung zu erfahren. Jeder Stadtführer hat hier wohl auch seine eigenen Geschichten aus Jugendzeiten beizutragen.
Das Schiefe Haus Wernigerode
Schlendern wir vom Oberpfarrkirchhof durch die Klintgasse zurück zum Markt, kommen wir an einem kuriosen Gebäude vorbei. Das „Schiefe Haus“ wurde Ende des 17. Jahrhunderts als Walkmühle errichtet. Mit 7 Prozent Neigung steht das schiefe Haus fast doppelt so schräg wie der schiefe Turm von Pisa. Der früher noch offene Mühlgraben umspülte die Grundmauern, so dass sich das Gebäude senkte. Heute beherbergt das Schiefe Haus ein Museum mit wechselnden Ausstellungen zu künstlerischen Themen und einigen Fachwerkmodellen.
Unterhalb des Hauses am Teichdamm scharren schon die Pferde mit den Hufen. An der Blumenuhr ist ein beliebter Treffpunkt und gleichzeitig Haltestelle für Kutschen, Planwagen und die Wernigeröder Bimmelbahn. Mit ihnen werden Besucher ganz bequem hinauf zum Wernigeröder Schloss gebracht.
Sehenswert in Wernigerode
Doch nicht alle Sehenswürdigkeiten in Wernigerode sind direkt in der Altstadt angesiedelt. Das Schloß Wernigerode befindet sich auf einem Berg oberhalb der Stadt und ist zu Fuß oder eben per Schlossbahn, Bimmelbahn und Pferdefuhrwerken erreichbar. Empfehlenswert ist ein Abstecher in den Miniaturenpark „Kleiner Harz“ im Bürgerpark (nur April bis Oktober), in dem die schönsten Sehenswürdigkeiten des Harzes en miniature zu sehen sind. Das Museum für Luft- und Raumfahrttechnik begeistert große und kleine Technik-Freaks. Nostalgisch wird es in der historischen Radio-, Telefon- und TV-Sammlung.
Von Wernigerode auf den Brocken
Die Harzer Schmalspurbahnen haben in Wernigerode ihren Hauptsitz. Von hier aus starten die direkten Dampfzüge hinauf zum Brocken. Der Startpunkt in Wernigerode hat mehrere Vorteile. Ausreichend Parkplätze sind vorhanden und ein Sitzplatz ist meistens zu ergattern. Die Hin- und Rückfahrt zum Brocken hat ohnehin von allen HSB-Bahnhöfen den gleichen Preis. Den Bahnhof Westerntor sollten Sie bei einem Bummel besuchen. Vom Marktplatz aus führt der Spaziergang durch das Hiedeviertel über Heidestraße und Mittelstraße durch schmale kopfsteingepflasterte Gassen mit hübschen Fachwerkhäusern. Am Bahnhof Westerntor befindet sich auch das Bahnbetriebswerk der HSB. Werkstattbesichtigungen werden hier jeden Freitag (außer feiertags) durchgeführt.
Von Braunlage ist Wernigerode in nur 30 Minuten Autofahrt erreicht. Wer Lust hat auf Bahnerlebnis, der fährt nur bis Drei Annen Hohne mit dem Auto. Hier gibt es ausreichend Parkplätze und die Brockenbahn fährt nahezu stündlich hinab in die bunte Stadt am Harz. So wird ein geplanter Stadtbummel zum echten Harzerlebnis.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Wernigerode:
- Krellsche Schmiede und Krummelsches Haus (Breite Straße)
- Kleinstes Haus (Kochstr.)
- Harzmuseum (Klint)
- Harzplanetarium (Walter-Rathenau-Str.)
- Ältestes Haus (Hinterstr. 48)