Besucher sind beeindruckt von der ehrwürdigen Kaiserpfalz – oder korrekter dem Kaiserhaus – in Goslar. Vor fast 1000 Jahren, zwischen 1040 und 1050 errichtet, ist sie ein Meisterwerk der Romanik und entführt in die Geschichte. Begeben Sie sich auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.
Schon von außen ist die Kaiserpfalz in Goslar imposant und sicher eins der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Dabei ist das Gebäude, was heute noch zu sehen ist, eigentlich nur ein Teil des gesamten Pfalzkomplexes. Es ist das Kaiserhaus, allgemein als Kaiserpfalz bezeichnet, das als zweistöckiger Saalbau mit den markanten Rundbögen gut sichtbar auf einer Anhöhe steht. Der heutige Parkplatz war noch bis 1819 Standort der Stiftskirche St. Simon und Judas, von der heute nur noch die Domvorhalle existiert. Die Ausmaße des Doms sind durch bunte Pflastersteine auf dem Pfalzparkplatz markiert.
Errichtet von Heinrich III. gehörte die Pfalz zu den bevorzugten Aufenthaltsstätten der Salierkaiser. Heinrich IV. wurde hier 1050 geboren. Die Pfalz war der größte Profanbau seinerzeit und ist heute das größte, älteste und besterhaltene weltliche Bauwerk des 11. Jahrhunderts in Deutschland. 1132 stürzte der Saalbau ein, wurde jedoch direkt wieder neu errichtet. Bei dieser Gelegenheit wurde sogar etwas wie eine Fußbodenheizung errichtet und einige Fenster wurden verschließbar gemacht. Zu Zeiten ohne Strom und Heizung war ein geschlossener Raum schon Gold wert. Der obere Saal war der Sommersaal, der untere der so genannte Wintersaal. Durch die „Heizung“ konnte dieser Bereich auch bei schlechter Witterung für Versammlungen genutzt werden.
Auf Wunsch Heinrich III., der 1056 in Bodfeld im Harz starb und in Speyer beigesetzt wurde, verblieb sein Herz in Goslar. In der Pfalzkapelle St. Ulrich befindet sich ein steinerner Sarkophag, der das Herz Heinrich III. in einer vergoldeten Kapsel enthält.
Der Sommersaal wird zum Kunstwerk
Im 19. Jahrhundert wurde die Goslarer Kaiserpfalz zu einem identitätsstiftenden Symbol für das junge Deutsche Reich. Nach einem Besuch Kaiser Wilhelm I. 1875 wurden Pläne für die historische Ausmalung des Sommersaals von der Landdrostei Hildesheim in Auftrag gegeben. Den Zuschlag erhielt Hermann Wislicenus, Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, der den Saal von 1877 bis 1897 mit 68 Ölgemälden gestaltete. Diese Ausgestaltung verleiht dem Raum bis heute eine faszinierende, feierliche Atmosphäre. Im Mittelpunkt steht dabei das Gemälde von Kaiser Wilhelm I. zu Pferde. Motive aus Geschichten und Sagen verbinden Märchen und Kaisertum, bedeutende Ereignisse der Vergangenheit werden symbolhaft dargestellt. Bei einer Führung in der Kaiserpfalz werden die Geschichte und Zusammenhänge der Darstellungen anschaulich erklärt.
Kulturschätze entdecken
In den sieben Gewölben des Untergeschosses und dem Wintersaal werden heute Kunstschätze gezeigt und weitere Details der Historie Goslars präsentiert.
Informationen zur Kaiserpfalz:
Öffnungszeiten Kaiserpfalz:
10.00 – 17.00 Uhr, montags geschlossen
Bei Sonderveranstaltungen können Schließungen vorkommen.
Führungen durch den Kaisersaal um 11:00 & 15:00 Uhr (im Eintrittspreis enthalten)
Eintrittspreise Kaiserpfalz:
Erw. 7,50 €
Kinder/Jugendliche 4,50 €
Familienkarte (2 Erw., alle Kinder) 16,50 €
freier Eintritt mit der HarzCard
Weitere Informationen unter www.goslar.de