Auf den Spuren Harzer und deutsch-deutscher Geschichte führt der Rundwanderweg um Sorge. Hier verbinden Sie historische Spurensuche mit dem Erlebnis eindrucksvoller Harzer Landschaft, mit Wäldern, Wiesen und weiten Ausblicken. Unser Wandertipp für Sie.
Sorge – Harzer Idylle
Das kleine Bergdorf Sorge, Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken und nur knapp 9 Kilometer von Braunlage entfernt, liegt inmitten typischer Harzlandschaft. Im Tal der warmen Bode ist die 85-Seelen-Gemeinde einst aus einem Hüttenwerk entstanden. Bereits 1224 wurde die Siedlung erstmals erwähnt. Lag Sorge zur Zeit der DDR im absoluten Sperrgebiet ist es nun ein Örtchen mitten im Harz. Von der Geschichte geprägt sind rings um Sorge einige Zeugen der Vergangenheit zu sehen. Die ehemalige Bahntrasse der Südharzeisenbahn ist in Teilen ein Wanderweg, eine Köhlerhütte bietet Zuflucht am Wegesrand und ein altes Schachtloch mitten im Wald erinnert an den früheren Bergbau.
Deutsch-deutsche Geschichte erleben
Präsent ist hier die frühere deutsch-deutsche Teilung. Auch nach der Grenzöffnung 1989 wurden rings um Sorge einige Grenzanlagen erhalten. Der Grenzzaun, die Hundelaufanlage, Stacheldraht und Erdbunker verursachen durchaus Gänsehaut bei einem Besuch im Freiland-Grenzmuseum. Was hier als Relikte und Mahnmal erhalten wird, war vor nicht mal drei Jahrzehnten angsteinflößender Alltag an der Grenze zwischen DDR und BRD. Auch im kleinen Grenzmuseum im Ort wird die deutsch-deutsche Geschichte anhand einiger Ausstellungsstücke berührend erzählt.
Den Harz erwandern
Die rund 11 Kilometer lange Rundwanderung beginnt mitten im Ort in Sorge auf einem Wanderparkplatz. Sie kann allerdings auch am Ortsrand von Braunlage kommend begonnen werden. Der Wanderweg ist abwechslungsreich und führt teils auf schmalen, naturbelassenen Pfaden, teils über Forstwege oder an Straßen entlang durch die Oberharzer Landschaft.
Ein stetes bergauf bergab begleitet den Weg bis nach rund 4,5 km ein steilere Anstieg bevor steht. Es geht hinauf auf eine Anhöhe, wo die ehemalige Grenzkompanie Sorge stationiert war. Einige Gebäude befinden sich dort mitten im Wald. Von dort aus geht es hinab in den Ort, wo ein Besuch im kleinen Grenzmuseum und im Freilandmuseum möglich wäre. Die letzten 4 Kilometer führt der Weg einen Schlenker durch ein bewaldetes Tal zwischen Sorge und Benneckenstein.
Die Route ist angenehm zu laufen, eher wenig genutzt und bietet schöne landschaftliche Eindrücke. Auch mit dem Mountainbike sollte diese Tour machbar sein, dann vielleicht schon mit Startpunkt Braunlage, um auf knapp 30 Kilometer Streckenlänge zu kommen.
Wer mag kann auch einen Abstecher zum Ring der Erinnerung einplanen, wo es auch einen Stempel der Harzer Wandernadel zu ergattern gibt.
Sorge ist auch Station der Harzquerbahn. Die Harzer Schmalspurbahn ist entweder mit Triebwagen oder mit einer Dampflok im Harz unterwegs. In Sorge sind die mit einer Dampflok betriebenen Züge um die Mittagszeit zu sehen.