Ziemlich genau vor 120 Jahren, am 15. August 1899, wurde die Bahnstrecke zwischen Walkenried und Braunlage eröffnet. Heute ist die Bahntrasse ein Rad- und Wanderweg. Ein toller Tipp für die nächste Radtour.
Per Schmalspurbahn in den Harz
Sowohl der aufstrebende Tourismus als auch die Industrie machten eine Anbindung der Harzer Orte per Bahn zum Ende des 19. Jahrhunderts erforderlich. So entstand auch die Bahnverbindung Walkenried – Braunlage mit einem Abzweig nach Tanne. Die Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft sorgte für regen Verkehr auf der Strecke. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs und der deutsch-deutschen Trennung sank das Frachtvolumen und die Bahnstrecke wurde unwirtschaftlicher. So wurden der Personenverkehr 1962 und der Gesamtbetrieb 1963 eingestellt. Statt der Bahn wurden Busse eingesetzt, die auch heute den Oberharz mit dem Südharz verbinden.
Sanfter Anstieg
Rund 25 Kilometer ist die Strecke lang, die mit einer gemäßigten und recht gleichmäßigen Steigung angelegt wurde. 275 Höhenmeter sind von Walkenried aus bis zum höchsten Punkt in der Nähe des Kaiserwegs zu überwinden. Danach geht es durch das Tal vorbei an der Brunnenbachsmühle und dann wieder hinauf nach Braunlage. Ein Großteil der Route führt auf der ehemaligen Bahntrasse entlang.
Teilweise ist der Weg geschottert, überwiegend jedoch eher naturbelassen und somit ein schöner Waldweg. Für die Radtour sind Mountainbikes oder auch geländetaugliche E-Bikes zu empfehlen.
Etwa auf halber Strecke befindet sich die Waldgaststätte Bahnhof Stöberhai. Mi.-Fr. ist hier ab 16 Uhr geöffnet, Sa. und So. ab 12 Uhr. Die Öffnungszeiten sollten bei einer Tourenplanung berücksichtigt werden. Denn die Waldgaststätte ist ein idealer Punkt für eine Einkehr. Von Braunlage aus lässt sich die Route wunderbar als abgekürzte Tour fahren mit dem Waldgasthaus als Ziel. Die Gesamtstrecke von etwa 24 Kilometern ist gut zu bewältigen.
Durch Harzer Landschaft radeln
Die Route führt durch typische Harzer Wald- und Berglandschaft. Mischwälder und Fichtenwälder wechseln einander ab. An einigen Stellen gibt es schöne Ausblicke über den Südharz. Die Strecke ist wenig frequentiert und so kommt es zu einem echt erholsamen Harzerlebnis. Allerdings ist der Radweg nicht vollständig ausgebaut und auch die Beschilderung kann mal leicht übersehen werden. Daher sollten Sie sich im Vorfeld die Route auf einer Karte einzeichnen oder auch einen GPS-Track herunterladen.
Hier gibt es dazu eine Beschreibung:
www.bahntrassenradwege.de