Bei einer Rundwanderung von Hohegeiß nach Zorge gibt es gleich zwei Stempel der Harzer Wandernadel zu ergattern und ganz viel Harz Erlebnis. Eine Tour abseits der Hauptwanderrouten im Harz. Ein pures Naturerlebnis für Wanderfreunde.
Wanderung ins Tal der Zorge
Die rund 17 Kilometer lange Wanderung beginnt in Hohegeiß am Ortsausgang Richtung Zorge. Der Wanderweg führt etwas östlich von der Straße durch die Harzer Wälder. Schon nach einem guten Kilometer wird die Schutzhütte Grünes Dreieck erreicht. Teils mit schönen Ausblicken gespickt führt der Weg hinab ins Tal. Der Ortseingang des kleinen Ortes Zorge wird im Kunzental erreicht, etwa 5 Kilometer nach dem Start und ganz in der Nähe des Zorger Campingplatzes. Auf dem Langen Weg geht es bis in die Ortsmitte.
Zorge ist ein sehr langgestreckter Ort im Südharz umgeben von dichten Laubwäldern. Wer mag, kann den rund 700 Meter langen Abstecher talabwärts in Kauf nehmen, um der Hammerschmiede einen Besuch abzustatten. In der einzigen Whisky Distillery im Harz gibt es feine Spirituosen zu kosten und zu kaufen. In der Ortsmitte selbst zieht eine große Weihnachtspyramide die Blicke auf sich. Diese steht hier das ganze Jahr über. Die Bäckerei Werner ganz in der Nähe des Kurparks (montags Ruhetag) ist ein guter Punkt zur Einkehr, denn von hier aus folgt der steilste Anstieg des Tages hinauf zum „Pferdchen“.
Schönste Stempelstelle 2013
Der Aussichtspunkt auf 430 Meter Höhe ist über einen schmalen Zickzackpfad zu erreichen und belohnt mit einem wirklich schönen Ausblick. Hier gibt es den ersten Stempel der Harzer Wandernadel zu ergattern. Übrigens ist die Stempelstelle HWN 58 im Jahre 2013 zur schönsten Stempelstelle gewählt worden.
Nur 1,5 Kilometer weiter passiert man das Mundloch des Carlsstollens. Hier und auch an anderen Orten informieren die markanten gelben Dennert Tannen über die Geschichte des Ortes. Der Carlsstollen, 1744 im Namen Carls I. angesetzt, war der längste und tiefste Wasserlösungsstollen im Bergbaurevier um Zorge. Auf rund 1,3 Kilometer Länge und in einer Tiefe bis zu 100 Metern erstreckt sich der Stollen, der allerdings nicht mehr begehbar ist.
Nun geht es erst noch einmal hinab ins Tal. Entlang des Sprakelbachs und vorbei am Neuen Teich Zorge – auch ein schöner Platz für eine Rast. Nach weiteren 1,5 Kilometern und einem stetigen Anstieg wird die Schutzhütte „Sattel“ erreicht. Ein idyllisches Plätzchen mitten im Wald. Nach rund 12,5 Kilometern Wanderstrecke ist die Bank ein wahrer Segen für müde Wandersleut. Vorbei an Opis Aussicht, einem wirklich schönen Blick auf die Harzer Wälder geht es weiter Richtung Hohegeiß. Nur einen kurzen Abschnitt später erreichen wie die Stempelstelle 45 „Dicke Tannen“ an einem schönen Rastplatz direkt am Wolfsbach. Die mächtigen, über 300 Jahre alten Fichten gaben diesem Ort seinen Namen.
Die Wanderroute führt über den Ober Alte Dame Weg noch rund 4 Kilometer bis zum Ausgangspunkt. Ein weiterer kerniger Anstieg liegt auf der Strecke und wird wiederum mit einem einmaligen Ausblick belohnt.
Wandertipps
Da es entlang der Strecke nur wenig Einkehrmöglichkeiten gibt, sollte eine leichte Rucksackverpflegung eingeplant werden. Die Wege sind sehr unterschiedlich, von schmal und naturbelassen bis zu bequemen Forstwegen. Je nach Wetterlage kann es entsprechend rutschig werden. Im Tal selbst hält sich oft auch der Schnee etwas länger. Eine wind- und wetterfeste Jacke und festes Schuhwerk sind auf jeden Fall empfohlen. Aufgrund der Länge und der Steigungen ist die Route für Familien mit (kleineren) Kindern weniger geeignet.
Fakten zur Route:
Länge 17 Kilometer
Höhenmeter 370 Höhenmeter bergauf
Dauer: 4,5-5 Stunden