Wie in Bayern der Almauftrieb so gehört im Harz der Viehaustrieb zu den bekannten Traditionen. In Sankt Andreasberg wird dieser gemeinsam mit der Wiesenblüte am 4. Juni gefeiert. Dann wird das Harzer Höhenvieh mit einem Umzug hinaus auf die saftigen Bergwiesen begleitet. Ein Fest für die ganze Familie.
Wiesenblütenhoffest beim Bauern Neigenfindt
Bauer Neigenfindt in Sankt Andreasberg ist einer der wenigen Züchter im Harz, die das typische Harzer Rote Höhenvieh, die Harzkuh züchten. Die robusten braunen Rinder sind bestens an das wechselhafte Klima der Harzer Höhen angepasst, waren jedoch vor einigen Jahrzehnten fast ausgestorben. Umso schöner ist es, diese Tiere als natürliche Wiesenpfleger überall im Harz wieder begegnen zu können.
Zum Wiesenblütenhoffest gibt es einen traditionellen Kuhaustrieb durch die ehemalige Bergstadt hinauf zum Hof. Oberhalb des Ortes inmitten blühender Bergwiesen und mit einem schönen Panoramablick über Berg und Tal wird dann das Wiesenblütenhoffest gefeiert. Musikalisch sorgt unter anderem der Waldarbeiter-Instrumental-Musikverein mit zünftiger Blasmusik für gesellige Stimmung. Die Kiepenfrauen und die Hirten treten in einem lustigen Melkwettbewerb gegeneinander an.
Für Kinder wird ein Spielprogramm geboten und flauschige Alpakas ergänzen die tierische Auswahl. An verschiedenen Ständen werden Handwerk, Produkte aus der Region und leckeres Essen angeboten. Das Wiesenblütenhoffest wird zu einem stimmungsvollen Treffpunkt für Groß und Klein, für Harzer und ihre Gäste.
Oberharzer Bergwiesen – ein Schatzkästchen der Natur
Die Oberharzer Bergwiesen sind gleichermaßen ein bedeutendes kulturelles Erbe und bedeutend für den Naturschutz. Im Zuge des wachsenden Bergbaus und der Bergfreiheiten, die im 16. Jahrhundert erlassen wurde, wurden im Oberharz zahlreiche Wälder gerodet. Das Holz wurde für den Bergbau benötigt. An dessen Stelle entstanden die Bergwiesen mit einer immensen Artenvielfalt. Rund 30 bis 40 Pflanzenarten sind hier auf einem Quadratmeter Fläche zu bestaunen. Viele seltene Pflanzen, wie Arnika, Bärwurz, Trollblume, Spitzlappiger Frauenmantel oder Spitzwegerich, haben hier ihre Heimat gefunden. In den frühen Sommermonaten sorgen sie für ein buntes Farbspiel auf den Oberharzer Hängen.
Zum Erhalt der Oberharzer Bergwiesen werden u.a. die Rinder eingesetzt. Die Wiesen werden beweidet und somit von Buschwerk freigehalten. So kann diese einzigartige Landschaftsform auch für die Zukunft erhalten werden.
Harzer Rotes Höhenvieh
Sie sind ein Markenzeichen der Region, die rotbraunen Harzkühe. Neben Bauer Neigenfindt sind der Brockenbauer in Tanne oder der Hof Wehmeyer in Düna als Zuchtbetriebe bekannt. In vielen Restaurants im Harz stehen Spezialitäten des Höhenviehs auf der Speisekarte. Da diese robusten Rinder allerdings langsamer wachsen, als ihre modernen Artgenossen, kann das Fleisch auch mal ausverkauft sein. Neben der Harzkuh gibt es auch noch die „Kuh des kleinen Mannes“, die Harzziege. Sie wurde früher auch von Bergleuten gehalten, die sich keine Kuh leisten konnten.
Bei einem Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus können Sie auf einen Besuch beim Wiesenblütenhoffest, beim Brockenbauern oder einen Spaziergang über die Oberharzer Bergwiesen freuen.