Von Sophienhof bis Nordhausen entlang des Streckenverlaufs der Harzquerbahn führt der Harzer Dampflok Steig, der 2018 eröffnet wurde. Auf knapp 42 Kilometern sind verwunschene Pfade, einsame Wälder und eindrucksvolle Ausblicke zu erleben.
Wandern auf dem Dampflok Steig
Die Wanderroute wurde in drei Etappen gegliedert. Sophienhof-Netzkater (12 km), Netzkater-Neustadt (18,5 km) und Neustadt-Nordhausen (12 km). An vielen Stellen führt der Wanderweg entlang des Schienennetzes der Harzer Schmalspurbahn. Zwei Mal am Tag schnauft die ehrwürdige Dampflok durch den Südharz, während mehrmals dem putzigen Triebwagen auf der Strecke begegnet wird. Rings um Nordhausen wird die Harzquerbahn auch „Quirrel“ genannt.
Über Berg und Tal und durch idyllische Laub- und Mischwälder geht es auf der ersten Etappe. Bereits in Sophienhof locken die Ziegenalm und der Braugasthof Brauner Hirsch mit selbstgebrautem Bier zur Einkehr ein. Am Ende wird die Bergbauerlebniswelt Rabensteiner Stollen passiert. Hier bietet sich ein Abstecher unter Tage an in die eindrucksvolle Welt des Steinkohlebergbaus.
Die zweite Etappe beginnt mit einem recht steilen Anstieg hinauf bis zum Poppenbergturm auf 599 Metern Höhe. Es ist der höchste Punkt des Dampflok Steigs und bietet einen tollen Ausblick auf den Auerberg mit Josephskreuz und den Brocken. Zahlreiche Ausblicke entlang des Weges geben den Blick frei auf das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahn, das von hier oben fast wie eine Modelleisenbahn wirkt. Von der imposanten Felsformation, dem Gänseschnabel, blicken Sie weit ins Tal. Im Tal in Ilfeld angekommen, nach 23 Kilometern der Gesamtstrecke und ca. 10 Kilometern der zweiten Etappe wird der kleine Kurort Ilfeld erreicht. Riesige Filzfiguren säumen den Harzer-Sagen-Pfad und erzählen Geschichten der Region. Hier hängen sogar lustige überdimensionale Zipfelmützen im Baum.
Durch die teils bizarre Karstlandschaft des Südharzes führt die dritte Etappe des Dampflok Steigs. Durch kleine Dörfer, vorbei an Wiesen und Feldern, folgt der Weg ein Teilstück dem Harzer Karstwanderweg. Parallel zu den Bahnschienen gelangen die Wanderer in die über 1000-jährige Rolandstadt Nordhausen. Wer nun eine Stärkung braucht, der kann einen Abstecher in die Nordharzer Traditionsbrennerei einplanen.
Stempelsammeln am Dampflok Steig
Gleich vier der begehrten Harzer Wanderstempel der Harzer Wandernadel liegen entlang der Strecke:
97: Ziegenalm Sophienhof
93: Drei Täler Blick
92: Poppenbergturm
99: Harzer Holzdampflok
Wer Wanderkaiser oder –königin werden will und fleißig die 222 Stempel erwandert, für den ist der Dampflok Steig im Südharz eine ergebnisreiche Tour.
Fotos: Christian Schelauske, Hammaphotos