Ungewöhnliche Landschaftsbilder prägen die Südharzer Gipskarstlandschaft. Bei einer Rundwanderung im Naturschutzgebiet Hainholz bei Düna sind einige der Erdfälle, Bachschwinden und Höhlen zu entdecken. Auch im Frühjahr eine schöne Tour.
Naturphänomen Gipskarstlandschaft
Wenn in der Erde auf einmal Senken auftauchen oder Bäche plötzlich verschwinden, dann kann es sich um ein Karstgebiet handeln. Das hier vorkommende Gipsgestein ist leicht löslich und so entstanden über Jahrmillionen ungewöhnliche Naturphänomene. Die Region um Beierstein, Spahnberg und Hainholz ist intensiv „verkarstet“, wie die durch Auflösung des Gipsgesteins entstandenen Veränderungen in der Landschaft bezeichnet werden. Auf kleinem Gebiet sind besonders viele dieser Naturphänomene zu entdecken, was das Naturschutzgebiet Karstlandschaft Hainholz südöstlich von Osterode einmalig in Deutschland macht.
Das Naturschutzgebiet ist Teil des Karstwanderwegs Südharz, der von Förste im Westen bis Pölsfeld im Osten 265 Kilometer Wegstrecke erschließt.
Rundwanderung Naturschutzgebiet Hainholz
Eine leichte Wanderung durch das Naturschutzgebiet macht die Karstphänomene für die Wanderer sichtbar. Start ist am Parkplatz Hainholz zwischen Düna und Schwiegershausen. Zunächst geht es in das Hainholz, wo ein kleiner Naturlehrpfad auf mehreren Schautafeln wissenswerte Informationen rund um Flora, Fauna und Karstphänomene bereithält.
Im Hainholz befindet sich auch der Hirschzungen-Erdfall. Der Begriff Erdfall beschreibt eingefallen Höhlen. So entstehen kleinere oder größere Krater mit ganz natürlichem Ursprung. Wer hier ein Bergwerk oder gar einen Bombeneinschlag vermutet, liegt falsch. Im Falle des Hirschzungen-Erdfalls wird geschätzt, dass dieser sich bereits vor rund 500 Jahren bildete. Für ein solches Naturphänomen ist das eher jung und so sind die Wände noch recht steil und teilweise überhängig. Über Jahrhunderte wird sich das Aussehen weiter verändern. Seinen Namen hat der Erdfall vom Hirschzungenfarn, der sich in dem entstandenen Mikroklima sichtlich wohlfühlt.
Landschaftspfleger Harzer Rotes Höhenvieh
Über den Rötzelwanderweg und den Karstwanderweg führt die etwa 7,5 Kilometer lange Tour. Sie ist eine leichte Route mit stetigem Auf und Ab, teils über Naturwege, teils über Schotterwege. Schön anzusehen sind in der Weidesaison auf den Wiesen am Wegesrand die typisch braunen Harz-Rinder. Der Biohof Düna züchtet das Harzer Rote Höhenvieh und setzt die robuste Rinderrasse auch zur Landschaftspflege ein.
Nach 5,8 Kilometer können sich Stempelsammler den Sonderstempel „Dünaer Rötzelkamm“ sichern. Auf diesem Wegabschnitt hat man wunderschöne Panoramablicke auf das Hainholz, das Harzvorland und die Harzer Berge.
Der Biohof in Düna hat regelmäßig etwa alle drei Wochen Verkaufstage in seinem Hofladen. Zuvor bestellte Fleischwaren können dort abgeholt werden. Das Bio Rindfleischist von besonderer Qualität, leben die geschlachteten Bullen doch zwei Jahre lang im Herdenverband mit auf den Wiesen. Die Fahrt zum Schlachter ist kurz. Die Verarbeitung des Fleischers erfolgt in der hofeigenen Fleischerei. Die Produkte sind auch mit der Regionalmarke Typisch Harz ausgezeichnet.
Von Braunlage aus sind es etwa 35 Minuten Autofahrt bis zum Startpunkt der Wanderung. Diese Tour lässt sich gut bei einem Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage erwandern.