Die Altstadt von Goslar mit den schmalen Gassen und den vielen Fachwerkhäusern ist ein beliebtes Ausflugsziel im Harz-Urlaub. Einfach mal einen Stadtbummel machen, die Atmosphäre der Stadt genießen und zwischendurch zum leckeren Kaffee einkehren. Die schönsten Ecken der UNESCO Welterbestadt sind zu Fuß schnell erreicht. Auf zum Stadtbummel durch Goslar!
Ein Bummel durch Goslar – Ausflugstipp nicht nur für Kulturreisende
Die Kaiserpfalz Goslar – oder besser korrekt gesagt das Kaiserhaus – ist ein Wahrzeichen der Stadt und Anlaufpunkt für die meisten Tagestouristen. Nicht nur, dass hier ein zentraler Parkplatz zu finden ist. Von hier aus lässt sich die Altstadt erobern. Viele Besucher nehmen den direkten Weg Richtung Marktplatz. Doch es gibt viele schöne Gassen, die es bei einem Stadtbummel zu entdecken gilt. Einen kleinen Rundgang wollen wir heute vorstellen.
Unterhalb der Kaiserpfalz geht es über Kaiserbleek und Liebfrauenberg hinein in die Goslarer Oberstadt. Wer mag kann auch den Weg durch den Kaiserpfalzgarten nehmen. Diese befindet sich hinter der Kaiserpfalz und ist eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt. Der Ausgang befindet sich dann am Anfang der Bergstraße hinter der Klauskapelle. Auch von hier aus lässt sich die Oberstadt erkunden. Doch unser Stadtbummel führt uns durch die Goslarer Altstadtgassen über Neue Straße, Bergstraße und Peterstraße zum Frankenberger Platz. Eines der schönen Fachwerkhäuser an der Stirnseite des Platzes ist das Kleine Heilige Kreuz. Es wurde einst als Hospital errichtet und gehört nun zur Gemeinde Frankenberg. Die Frankenberger Kirche etwas oberhalb ist von April bis Oktober täglich für Besucher geöffnet.
Einblick in das Leben der Bergleute: Bergmannshaus Goslar
Wer im Zickzack durch die Goslarer Altstadt bummelt, der wird die schönsten Gebäude entdecken. So biegen wir von der Frankenberger Straße in die Forststraße ein. Am Ende kurz vor der Bergstraße ist rechter Hand das Bergmannshaus zu sehen. Das um 1600 errichtete Fachwerkhaus mit nur 46 Quadratmetern Wohnfläche war einst das Zuhause einer Bergmannsfamilie. Ein Blick durch die Fenster in die kleinen, niedrigen Räume lässt ahnen, wie beengt zur damaligen Zeit doch gelebt wurde. Eine Besichtigung ist im Rahmen einer speziellen Stadtführung möglich. In der Oberstadt wohnten früher viele Bergleute, die ihr tägliches Brot im Erzbergwerk Rammelsberg verdienten. Dieser Teil der Altstadt wird auch als „Nachtjackenviertel“ bezeichnet, wo früher die Bergmannsfrauen ihre Männer morgens in „Nachtjacke“ verabschiedeten. In Norddeutschland prägt dieser Ausdruck allerdings eher verruchte Gegenden, was man von der Goslarer Oberstadt nicht sagen kann.
Goslar: Stammsitz der Familie Siemens
Bummeln wir weiter die Bergstraße hinab, dann fällt bald ein imposantes Fachwerkgebäude auf der linken Straßenseite auf. Das Siemenshaus, Ende des 17. Jahrhunderts errichtet, ist eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt. Seit über 600 Jahren ist die industriellen Familie Siemens in Goslar beheimatet. Und auch heute noch gibt es regelmäßig Familientreffen im Siemenshaus.
Weiter geht der Bummel durch die Goslarer Gassen, vorbei an der Musikschule und über den Brauhof bis zur Münzgasse. Diese schmale Gasse führt zum Schuhhof und zum Marktplatz der Stadt. Am Ende der Gasse lohnt sich ein Blick nach oben, denn hier berühren sich die Dachfirste der Fachwerkgebäude fast. Auf dem Schuhhof befinden sich ein traditioneller Herrenausstatter, ein Lederwaren- und Teeladen sowie kleinere Geschäfte. Die Eisdielen laden in den Sommermonaten zur Einkehr ein. Der Marktplatz ist umgeben von eindrucksvollen Gebäuden, wie dem Rathaus, die Kaiserworth oder auch das Kaiserringhaus mit dem Glockenspiel. Mehrmals täglich wird hier die Geschichte des Ritters Ramm dargestellt. Mehr über die Sage des Ritters Ramm und die Bergbaugeschichte gibt es im Rammelsberg zu entdecken.
Goslarer Museumsufer
Vom Markt aus folgen wir der Worthstraße. Schnell gelangen wir zur Abzucht, ein kleiner Fluss der weiter oben in der Stadt Gose heißt und unterwegs seinen Namen ändert. An der Ecke befindet sich die Worthmühle, ein uriges Restaurant in Goslar, in dem Harzer Gerichte und deftige Speisen serviert werden. Links befindet sich die Stubengalerie, die immer wieder wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zeigt. Doch wir laufen flussaufwärts und erreichen so das Goslarer Museumsufer. Zwischen Goslarer Museum und Lohmühle mit Zinnfigurenmuseum befindet sich ein schöner Platz. Hier gibt es auch ein plastisches Stadtmodell. Zu bestimmten Terminen wandelt sich das Museumsufer zum stimmungsvollen Veranstaltungsort, beispielsweise zum Altstadtfest oder zum Kunsthandwerkermarkt.
Von hier aus sind es nur noch wenige Meter zurück zum Parkplatz an der Kaiserpfalz. Bei diesem Rundgang haben Besucher längst noch nicht alles gesehen. Die Altstadt von Goslar lässt sich am besten auf eigene Faust erkunden. Einfach mal losbummeln.
Sehenswürdigkeiten in Goslar:
- Kaiserpfalz/Kaiserhaus
- Rathaus mit Huldigungssaal
- Goslarer Museum
- Zinnfigurenmuseum
- Erlebnisturm Zwinger
- Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg
- Mönchehaus Museum für moderne Kunst
Stadtführungen und Rundfahrten in Goslar:
- Tägliche Stadtführungen mit Beginn an der Tourist-Information Goslar
- Themenführungen an speziellen Terminen
- Rundfahrt mit der Pferdekutsche
- Rundfahrt mit der Goslarer Bimmelbahn
Einkehrtipps / Restaurants in Goslar:
- Brauhaus
- Dills Kaffeerösterei
- Schiefer
- Butterhanne
- Maltermeister Turm
- Worthmühle
Die UNESCO Welterbestadt Goslar liegt am Nordrand des Harzes und ist von Braunlage aus über B4 und B6 in ca. 30 Minuten Autofahrt erreichbar. Ein Stadtbummel mit Shoppingmöglichkeiten lässt sich so bei einem Urlaub in Braunlage mit einplanen. Auch können Sie hier einen Stopp bei der An- oder Abreise einlegen. Auf dem Weg Richtung A7 gen Norden passieren Sie Goslar auf jeden Fall.