In diesem Jahr steht die ehrwürdige Kaiserstadt Goslar ganz im Zeichen des 1100-jährigen Städtejubiläums. Zahlreiche Veranstaltungen machen einen Ausflug besonders erlebenswert. Pünktlich zum Festjahr konnte auch die Sanierung des Rathauses nach über 10 Jahren abgeschlossen. Das Ergebnis lässt sich täglich bei einer Rathausführung erleben.
1100 Jahre Goslar
Unter dem Motto „Wo Kaiser ihr Herz verlieren“ begeht die Stadt Goslar ihr 1100-jähriges Bestehen. Dieser Slogan ist eine Anspielung auf Kaiser Heinrich III., einst mächtigster Mann im römisch-deutschen Reich. Er verlor sein Herz an die bedeutende Stadt am Harzrand und ließ es nach seinem Tod in der Pfalzkirche St. Simon und Judas beisetzen. Heute befindet es sich in der Ulrichskapelle, nachdem die Kirche, der „Goslarer Dom“, bis 1822 aufgrund von Baufälligkeit abgetragen wurde.
Bereits 922 als Bergbauort bekannt, erlangte Goslar zu Beginn des 11. Jahrhunderts als zentrale Pfalz des Heiligen Römischen Reiches internationale Bedeutung. Sowohl die Reichtümer des Rammelsberges als auch die strategisch günstige Lage machten die Stadt zu einem wichtigen Standort. Von 1015 an gaben sich hier die Kaiser die Klinke in die Hand. Heinrich II., Konrad II., Heinrich III., Heinrich IV., Henrich V., Lothar III. von Süpplingenburg, Konrad III. und Friedrich I. wählten Goslar als ihren Pfalzstandort, hielten hier Hof und Gericht.
Auf den Spuren der Kaiser in der Kaiserpfalz
Die Kaiserpfalz oder auch das Kaiserhaus ist eines der Wahrzeichen von Goslar. Eindrucksvoll ist das riesige Wandgemälde, das der Künstler Hermann Wislicenus von 1877 bis 1890 erschuf. Es erzählt phantasievoll die Geschichte des Kaisertums in Goslar. Allein das Gemälde im großen Sommersaal auf sich wirken zu lassen, ist schon eindrucksvoll. Vor allem, wenn die Augen des Pferdes von Kaiser Wilhelm I. scheinbar den Besuchern folgt. Bei einer Führung wird die Geschichte erklärt und einige Anekdoten aus der Kaiserzeit vermittelt.
Rathausführung in Goslar
Mittelpunkt und Treffpunkt der historischen Altstadt ist der Marktplatz mit seinem Brunnen mit goldenem Adler. Eines der imposantesten Gebäude ist das Rathaus, das nun nach mehr als zehn Jahren Sanierung wieder im neuen Glanz erstrahlt. Das zwischen 1295 und 1326 errichtete Gebäude gilt als eines der ältesten, noch erhaltenen Rathäuser im deutschsprachigen Raum. In den vergangenen Jahrhunderten wurde es immer wieder umgebaut und erweitert. Bei einer der täglichen Rathausführungen (11.30 Uhr und 14 Uhr) machen die erfahrenen Stadtführer die verschiedenen Baustile und Epochen sichtbar und erlebbar. Vor allem in einer wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt im 15. und 16. Jahrhundert wurden für die damalige Zeit typische Modernisierungen und Erweiterungen des Rathauskomplexes vorgenommen. Die historische Bausubstanz wurde in den vergangenen Jahren behutsam saniert und moderne Elemente stimmig in das eindrucksvolle Denkmal integriert. Bis zu 12 Personen können nun bei den Führungen den Erzählungen des Stadtführers lauschen. Durch die ehrfürchtigen Gemäuer des Rathauses geht es in das Senatorenzimmer, durch das Tonnengewölbe aus dem späten 13. Jahrhundert und entlang des „Sternenhimmels“ in der Rathausdiele. Spannende Einblicke, die einen auf eine Reise durch die letzten Jahrhunderte mitnehmen.
Goslar ist von Braunlage aus in gut einer halben Stunde mit dem Auto erreichbar. Bei einem Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage lassen sich Natur-, Aktiv- und Kulturerlebnisse im Harz wunderbar verbinden.