Harz Ausflugstipp: Oberharzer Seenlandschaft entdecken

Der Harz ist bekannt für seine Berge und Täler und hat gleichzeitig auch eine eindrucksvolle Wasserlandschaft zu bieten. Dabei handelt es sich um zahlreiche Teiche, Gräben und Wasserläufe, die überwiegend für den Bergbau angelegt wurden. „Seenlandschaft“ ist der falsche Begriff, denn es handelt sich eben überwiegend um künstlich angelegte Teiche. Doch das Landschaftsbild entspricht schon dem, was sich hinter dem Namen verbirgt.

Wollgrasblüte am Kiefhözer Teich – (c) Harzluchs

WasserWandern im Harz

Nein, eine Kanu- oder Bootswanderung ist im Harz nicht so ohne weiteres möglich. Es werden zwar Stand-Up-Paddle-Touren am Harzrand angeboten, doch klassische Flusswanderungen sind hier nicht möglich. Im Harz wandern Sie jedoch am Wasser. Auf schmalen, naturbelassenen Pfaden können Sie den Gräben rund 70 Kilometer durch die Harzer Landschaft folgen. Teils mit wunderschönen Weitblicken, teils abgeschieden im schattigen Wald, ist eine Wasser-Wanderung im Harz ein schönes Erlebnis. Zumal die Wege parallel zu den Gräben nur geringe Steigungen haben und somit leichte Routen für jedermann bieten.

Wandern mit Hunden im Nationalpark Harz

Wanderurlaub im Harz

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Im Oberharz rings um Clausthal-Zellerfeld sind noch 65 Teiche erhalten. Diese werden über die Gräben und unterirdische Wasserläufe verbunden und sind Teil des einst größten vorindustriellen Energieversorgungssystems der Welt. Die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ entstand seit dem 16. Jahrhundert und bestand einmal aus mindestens 149 Teichen, mehr als 500 km Gräben und 30 km Wasserläufen. Sie wurde 2010 zum UNESCO Welterbe erklärt und ist Teil des „Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar“.

Blick auf den Schrötebacher Teich – (c) Harzluchs

Über die Geschichte der Anlagen informieren Schautafeln und die so genannten Dennert-Tannen. So lässt sich eine Wanderung durch die Natur gleich mit etwas Harzer Kulturgeschichte verbinden. Und mit einer Abkühlung, denn in den meisten der Oberharzer Teiche ist Baden erlaubt. Einige Teiche haben ein sehr steiles Ufer und sind schnell tief, also ungeeignet für Familien. Andere haben einen seichten Einstieg und ausreichend Wiesenflächen drum herum, so dass sich ein Familienausflug mit Picknick lohnt.

Ausgewiesene Wanderwege

Die Oberharzer Wasserwirtschaft lässt sich wunderbar auf eigene Faust erwandern. Doch wer seine Route vorab gern genauer planen möchte, der findet zahlreiche ausgewiesene Wasserwanderwege. Der WasserWanderWeg Zellerfelder Kunstgraben ist eine gut 12 Kilometer lange Rundwanderung, die bis zu acht Teiche miteinander verbindet. Mit 156 zu überwindenden Höhenmetern sind die Anstiege moderat und der größte Teil führt über schmale Pfade. Leider gibt es entlang der Route keine Einkehrmöglichkeiten. Doch für ein Picknick bieten die Teiche immer ein idyllisches Plätzchen.

Wie hier am Flutgraben bei Clausthal-Zellerfeld gibt es im Harz viele Wege entlang der Gräben – (c) Harzluchs

Geführte Touren durch die Oberharzer Wasserwirtschaft

Vielerorts werden auch geführte Touren entlang der Oberharzer Teiche angeboten. Neben einer interessant ausgewählten Route gibt es reichlich Informationen zur Entstehung und Bedeutung der Anlagen und zum Bergbau in der Region.

Einmal im Monat (24.07., 13.08., 23.09.) lädt der Welterbe-Guide Christian Barsch zu seiner Tour „Vom Wasserrad zur Energiewende“ ein. Nach einem Besuch der Grube Samson wird am Oderteich das jahrhundertealte Energiesystem genauer erklärt.

Rehberger Graben bei Sankt Andreasberg

Die Erkundung der Sankt Andreasberger Wasserwirtschaft steht für den 29. Juli um 14 Uhr im Veranstaltungskalender. Dann geht es mit dem Wanderführer drei bis vier Stunden durch die Landschaft rings um Sankt Andreasberg. Um eine Anmeldung unter 05582 8033 wird gebeten.

Bei einem Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage lässt sich die Oberharzer Wasserwirtschaft zu Fuß oder mit dem Mountainbike wunderbar entdecken.