Auf samtenen Pfoten schleichen sie durch die dunklen Wälder des Harzes, die Wildkatzen. Von weitem könnte der Betrachter meinen, es handele sich um eine Hauskatze. Doch die scheuen Waldbewohner sind tatsächlich kräftiger und größer als der gemeine „Stubentiger“ und wirken wilder. Der Harz bietet diesen schönen Wildtieren eine Heimat. Nicht nur im Nationalpark Harz sondern über die gesamte Region erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet. Die europäische Wildkatze ist vor allem in Osteuropa und in Südwesteuropa verbreitet. Der Harz und weitere mitteldeutsche Waldlandschaften bilden daher ein wichtiges Bindeglied zwischen den verschiedenen Vorkommen.
Die Wildkatzen haben eine ähnliche Fellfärbung wie wildtierfarbene Hauskatzen, tragen jedoch einen buschigeren Schwanz mit dunklen Ringen und einem schwarzen, stumpfen Ende. Zwischen März und September, meist jedoch im April, kommen ihre Jungen zur Welt. Wildkatzen werden zwischen 7 und 10 Jahre alt, in Gefangenschaft über 15 Jahre. Allerdings bleiben selbst handaufgezogene Wildkatzen meist scheu und lassen sich nur selten zähmen.
Da die Wildkatzen in freiere Wildbahn jedoch selten zu erblicken sind, wurde in Bad Harzburg ein Wildkatzen-Walderlebnispfad errichtet. In der Nähe des Großparkplatzes an der B4, nur 20 Kilometer von Braunlage entfernt, weist eine Infotafel die Richtung zu dem 2,5 Kilometer langen Erlebnispfad. Weiße Wildkatzensymbole an den Bäumen begleiten die Besucher entlang des Weges. An neun Stellen werden mit Infotafeln und Mitmachstationen wissenswerte Informationen über die Wildkatzen, ihre Lebensweise und vor allem die Problematik des Lebensraumes veranschaulicht.„Wildkatzen-Walderlebnispfad in Bad Harzburg“ weiterlesen