Die braunen Harzkühe, das Harzer Rote Höhenvieh, gehören zum Landschaftsbild auf den Oberharzer Wiesen. Ihnen zu Ehren werden vielerorts traditionelle Feste abgehalten. So auch das Wiesenblütenfest in Sankt Andreasberg am 29. Mai.
Tierische Straßenblockade
In den Sommermonaten staunt so manch ein Autofahrer im Harz nicht schlecht, wenn auf einmal eine stattliche rotbraune Kuh vor ihm die Straße blockiert. Die genügsamen und robusten Tiere gehören zu einer der wohl ältesten und ursprünglichsten Nutztierrassen. Zu Zeiten des Bergbaus vor mehreren hundert Jahren waren die Harzer Kühe wichtiger Lebensmittellieferant für die Bergleute. Heute werden sie von einigen Betrieben im Harz weiter gezüchtet und auch zur Landschaftspflege eingesetzt. Wenn die Herden von einer Weide zur nächsten getrieben werden, kann dies schon mal einen Stau auf den Oberharzer Straßen verursachen.
Viehaustrieb und Wiesenblütenfest
Was in den Alpen der „Almauftrieb“ ist, sind im Harz die Viehaustriebe und Kuhbälle. Neben Sankt Andreasberg werden diese traditionsreichen Feste auch in Schierke, Tanne und Wildemann gefeiert. Ein wichtiges Ritual dabei ist die Ernennung des städtischen Kuhhirtens. Denn nur so behält die alte Bergfreiheit, das Hut- und Weiderecht, weiterhin Bestand.
In Sankt Andreasberg wird der Viehaustrieb mit einem Wiesenblütenfest kombiniert. Die bunten Bergwiesen stehen dank ihrer Artenvielfalt unter Naturschutz. Hier sind seltene Pflanzen, wie Arnika, Bärwurz, Spitzwegerich oder der Frauenmantel zu finden. Wunderschön sind sie im Frühsommer, wenn sie farbenfroh in Blüte stehen. Um diese Wiesen schonend zu pflegen, kommt auch das Rote Höhenvieh zum Einsatz.
Am 29. Mai beginnt der Viehaustrieb um 10.30 Uhr. Die bunte Herde Harzer Kühe, dank ihrer Glocken auch gern als „Damenkapelle“ bezeichnet, wird durch den Ort bis hinauf auf die Kuppe oberhalb Sankt Andreasbergs getrieben. Auf dem Neigenfindthof beginnt das Hoffest um 11 Uhr mit einer Andacht. Anschließend wird eine gesellige Zeit mit Darbietungen des Harzklubs, Speis und Trank und jeder Menge Gespräche geboten.
Almauftrieb auf dem Wurmberg
Seit einigen Jahren gehört auch der Almauftrieb auf den Wurmberg in Braunlage zur Tradition. Am 2. Juli ist es wieder soweit. Dann wird die Kuhherde von der „Verlobungswiese“ hinter der Talstation der Wurmberg Seilbahn hinauf zum Hexenritt getrieben. Dort dürfen sie einige Zeit des Sommers verbringen und als natürliche Landschaftspfleger die Abfahrtspisten bewirtschaften. Der Almauftrieb wird mit einem kleinen Rahmenprogramm begleitet.
Um die traditionsreichen Feste ganz entspannt zu genießen, lohnt sich ein Urlaub im Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage. Nur wenige Gehminuten von der Wurmberg Seilbahn entfernt bietet das Haus für Naturliebhaber, Wanderer, Aktive und Familien die passenden Angebote.