Eine landschaftlich schöne und nicht allzu anspruchsvolle Brockenwanderung ist die Tour von Drei Annen Hohne aus. Über den Glashüttenweg vorbei an Trudenstein und Ahrensklint, teils durch schattige Wälder geht es hinauf zum höchsten Gipfel des Harzes.
Löwenzahnpfad als Startpunkt einer Brockenwanderung
Bei einer Wanderung von Drei Annen Hohne zum Bocken geht es zuerst Richtung Hohnehof. An der Hohnewiese ist ein Abstecher auf den Löwenzahnpfad und zur ehrwürdigen Hohne-Eiche lohnend. Die Eiche ist über 600 Jahre alt und zählt zu den ältesten Bäumen in Sachsen-Anhalt. Ringsherum ist in den Sommermonaten viel Wissenswertes über Tiere und Pflanzen des Harzes zu erfahren.
Mystische Klippen, Urwald und Ausblicke
Die rund 11 Kilometer lange Wanderung bis zum Brockengipfel führt u.a. über eine große Freifläche. Hier wurde eine Borkenkäfer-Schutzschneise angelegt. In den Sommermonaten blühen verschieden Strauch-, Kraut- und Beerenarten in bunten Farben. Zudem erstreckt sich von hier aus der Blick weit über den Harz. Das Josephskreuz bei Stolberg ist am Horizont zu erkennen, ebenso wie die Felswerke in Elbingerode. Nach einem weiteren Wegstück wird der Trudenstein erreicht. Stempeljäger der Harzer Wandernadel können sich hier einen nächsten Stempel ins Heft drücken. Der schroffe Granitfelsen wurde schon 1894 für Besucher begehbar gemacht und bietet einen schönen Blick über die Harzer Wälder. Die Brockenbahn ist an ihrem Dampf und ihrem Hupen zu verorten.
Unterwegs gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten, jedoch mehre Schutzhütten und Rastplätze, die zu einem gemütlichen Picknick einladen. Der Müll ist allerdings bitte wieder mitzunehmen.
Nachdem der Erdbeerkopf passiert wurde, hier wuchsen früher tatsächlich Erdbeeren, werden der Ahrensklint, ebenfalls mit Stempelstelle, und etwas später die Brockenkinder erreicht. Mystische Granitfelsformationen, die durch Verwitterung über Jahrhunderte ihre jetzige Form erhielten. Mittlerweile sind über 900 Höhenmeter erreicht und die Natur wandelt sich. In diesen Höhenlagen ist die Fichte auch von Natur aus heimisch. Der Wald wird uriger, gehört er doch zu den Bereichen, wo kaum vom Menschen eingegriffen wurde.
Einen Einblick in die Dynamikzone des Nationalparks, in den Bereich, wo der ursprüngliche Urwald wieder entsteht, liefert der Urwaldstieg. Der kurze Bohlenweg mit vielen Infotafeln und Poesie zweigt etwas unterhalb von der Brockenkuppe von der Brockenstraße ab.
Immer wieder eröffnet sich bei dieser Wanderung ein faszinierender Blick über die Harzlandschaft oder auch auf den Brocken. Das Wetter ändert sich hier schnell und somit auch das Landschaftsbild. Sonne, Wolken, Nebel, Licht und Schatten machen das Naturerlebnis perfekt. Allerdings sollte sich kleidungstechnisch entsprechend darauf eingestellt werden, dass man schnell mal vom Regen überrascht wird.
Brockenerlebnisse
Auf dem Brocken angekommen gilt es erst einmal die Aussicht zu genießen und am Gipfelstein ein obligatorisches Foto zu erstellen. Hier ist die Höhenmarke von 1.142 Metern ausgewiesen. Diese markiert eine Höhenangabe, die Jahrzehnte für den Brocken in Kartenwerken angegeben wurde, letztendlich jedoch schon seit 1850 bekannt ist. Eine Neuvermessung nach dem Abzug der Russen vom Brocken ergab wiederum eine Höhe von 1.140,7 Metern, die nun gerundet mit 1.141 Metern allgemein gültig ist.
Das Brockenhaus zeigt eine informative, multimediale Ausstellung zum Nationalpark Harz sowie zur bewegten Geschichte des Brockens.
Für den Abstieg gibt es eine Alternative zu Wanderung. Die Fahrt mit der Brockenbahn. Die überwiegend dampfbetriebenen Züge auf Schmalspur fahren tagsüber etwa stündlich ins Tal. Ein Bahnhof ist direkt am Ausgangspunkt Drei Annen Hohne.
Infos zur Brockenwanderung:
- Länge ca. 11 Kilometer und 600 Höhenmeter (eine Strecke)
- gebührenpflichtiger Parkplatz am Ausgangsort Drei Annen Hohne
- Dauer ca. 2,5-3 Stunden
- 5 Stempelstellen (Hohnewiese, Trudenstein, Ahrensklint, Gelber Brink, Brocken)