Das UNESCO Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft wird am ehesten greifbar bei einer Wanderung. Denn die Vielzahl von Gräben, Wasserläufen und Teichen, die dieses weltweit größte vorindustrielle Energiesystem ausmachen, sind heute wunderbares Wandergebiet. Auf den WasserWanderWegen lernen Sie mehr zur Geschichte des Harzes.
Wandern auf den Spuren des Bergbaus
Wir begeben uns heute auf Nr. 12 der WasserWanderWege zwischen Clausthal-Zellerfeld und Altenau. Startpunkt ist der Parkplatz Entensumpf an der B 242 von Braunlage nach Clausthal-Zellerfeld auf der linken Seite. Los geht es in Richtung Hutthaler Widerwaage. Diese erreichen wir bereits nach einem knappen Kilometer Weg.
Die Hutthaler Widerwaage ist ein kleines gemauertes Staubecken. Erbaut von 1763 bis 1776 war ihre Aufgabe, Wasser anzustauen, um über den Huttaler Wasserlauf dem Hirschler Teich mehr Wasser zuzuführen. Dieser war für das Aufschlagwasser zum Antrieb von Kehr- und Kunsträdern und somit als Energielieferant für die Erzförderung in den Gruben Dorothea und Carolina zuständig. Gleichzeitig konnte das Wasser auch in die andere Richtung abgelassen werden und so entstand zusätzlich ein Hochwasserschutz.
Dem Huttaler Graben folgen wir bis zur B242, die wir überqueren. Nach rund 3,5 Kilometern erreichen wir so das Polsterberger Hubhaus. In dem ehemaligen Zechenhaus befindet sich eine schöne Waldgaststätte. Hier können Sie sich bei frischem Kuchen, Holunderblütenbrause oder Harzer Leckereien aus der Slow Food Küche stärken.
Entlang des Polsterberger Grabens geht es weiter zum Jägersbleeker Teich und zum Hirschler Teich. Die Wege an den Gräben sind schmale angenehm zu laufende Waldwege. Immer wieder wechselt sich der lichte Wald mit schönen Blicken über die Teiche ab. Entlang des Weges erzählen Informationstafeln die Geschichte des Bergbaus im Harz.
Nach 7 Kilometern erreichen Sie wieder den Ausgangspunkt am Entensumpf. Durch einen kleinen Abstecher vom Wegesrand erreichen Sie auch den Namensgeber des Parkplatzes. Den kleinen, verwunschenen Teich Entensumpf.
Informationen zum Wanderweg
Leichte Wanderroute von knapp 7 Kilometern mit geringen Höhenunterschieden. Die Wege sind gut befestigt und überwiegend eben. Parallel zu den Gräben ist kaum Steigung zu spüren. An wenigen Stellen sind steilere Anstiege oder Abstiege zu überwinden, beispielweise um auf einen Damm zu kommen. Auf der Hälfte der Strecke bietet das Polsterberger Hubhaus eine gute Rastmöglichkeit.
WasserWanderWege im Oberharz
Insgesamt 22 WasserWanderWege führen auf rund 112 Kilometern durch das UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft. Lassen Sie sich begeistern von der Meisterleistung unserer Vorfahren. Dabei erwandern Sie die schönsten Gegenden der Region.