Den Brocken immer im Blick geht es auf verwunschenen Pfaden durch eine wahre Blütenpracht. Die Rundwanderung am Kleinen Fallstein, ein Höhenzug zwischen Hornburg und Osterwieck, ist insbesondere im Frühjahr ein Erlebnis für alle Sinne. Noch dazu mit einer Reise in die jüngste Vergangenheit am Grünen Band.
Rundwanderung „Wandern verbindet“
Unter dem Motto „Wandern verbindet“ ist die große Rundwanderung am Kleinen Fallstein ausgewiesen. Und das hat seinen Grund. Der Wanderweg führt von Niedersachsen nach Sachsen-Anhalt. Das Gedenken an die einstige innerdeutsche Grenze bleibt lebendig. So verbindet dieser Wanderweg nicht nur Ost und West, sondern auch eine faszinierend schöne Landschaft im Harzvorland mit dem Harz, der immer im Blick ist.
Der Kleine Fallstein ist ein etwa 10 km langer Höhenzug mit einer Höhe von etwa 150 m üNN. Ein recht bequemer und doch überwiegend naturbelassener Kammweg führt ohne große Steigungen durch das Gebiet. Sowohl Wanderer als auch Radfahrer nutzen die Route für ausgiebige Touren. Oft erstreckt sich ein weiter Blick über das Harzvorland. Sanfte Hügel, weite Felder und am Horizont das Brockenmassiv als eindrucksvolle Kulisse.
Erinnerungen am Wegesrand
Bewegend werden die Erinnerungen an die frühere deutsch-deutsche Teilung erwacht, wenn hinter einer Kurve mitten im Wald auf einmal Reste eines Grenzzauns auftauchen und wenige Meter später ein Grenzturm mit Schützengraben (so es einer war) zu bestaunen ist. Der Grenzturm bei Rhoden ist ein Mahnmal am Grünen Band. Auf Infotafeln werden die Hintergründe erklärt. Dieser Abschnitt ist Teil des Harzer Grenzweges am Grünen Band.
Wanderungen mit Aussichten
Die Wandertour auf dem Kleinen Fallstein lässt sich vielfältig gestalten. Die große Rundwanderung führt über rund 20 Kilometer. Wem das zu lang ist, der kann an unterschiedlichen Stellen alternative Routen wählen und so kleinere Rundtouren gehen. Allerdings verpassen Sie dann so einiges. Der Einstige in die Tour ist auch flexibel zu wählen. Ob an der Fallsteinklause in Osterwieck, am Wanderparkplatz in Hoppenstedt, an der Waldgaststätte Willeckes Lust (nur Wochenende und feiertags geöffnet) oder in Hornburg. Ausreichend Parkplätze sind vorhanden. Ebenso Einkehrmöglichkeiten etwa auf halber Strecke.
Auf dem Kammweg wechseln freier Blick und dichter Laubwald einander ab. Ein wunderschönes Farbenspiel und zudem günstig bei jedem Wetter. Denn auf der freien Fläche kann der Wind ganz schön pfeifen oder die Sonne brennen. Da sind die Abschnitte im Wald dann eine wunderbare Erholung. Schutzhütten und Bänke am Wegesrand laden zum Picknick ein. Der Kammweg ist abwechslungsreich. Teils ein breiter Wiesenweg, dann wieder ein Fahrweg und größere Abschnitte sind schmale verwunschene Pfade, die sich durch die Wälder schlängeln.
Von der Fallsteinklause bei Osterwieck führt uns der große Rundweg am Fuße des Kleinen Fallsteins zurück Richtung Hornburg. Auf den letzten Metern kurz vor Hoppenstedt entdecken wir auch die Adonisröschen. Diese krautigen Pflanzen blühen im Frühjahr leuchtend gelb. Der Abschnitt zwischen Hoppenstedt und Bühne ist leider nicht ganz so gut ausgeschildert. Hier werden die Wege besonders schmal und wirken teils wie ein Trampelpfad, der sich zwischen Feldern entlang schlängelt. Zu erkennen ist der Weg an Holzpfosten, die hier eingebracht wurden. Gegenüber vom Wanderparkplatz Hoppenstedt geht es an einer alten Scheune vorbei und dahinter rechts ab (zweiter Weg) hinauf auf den Berg. Mit etwas Mut und Orientierungssinn ist auch diese Aufgabe zu bewältigen. Belohnt werden die Wanderer von einem besonderen Naturerlebnis, dem Kalksteinbruch bei Hoppenstedt. Eine faszinierende Steilwand aus rotem und weißem Gestein, ursprünglich ein Meeresboden, zeigt die Ablagerungen von vielen Millionen Jahren. Dieser Ort gehört zum Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen.
Weiter geht es auf dem schmalen Pfad. Von hier an gibt es ein paar steile Auf- und Abstiege durch malerische Landschaft. Am Feldrand werden Rebhühner aufgescheucht und am Himmel kreisen Bussarde und Rotmilane. Wir befinden uns im Naturschutzgebiet, was hier besonders erlebbar wird.
Bei Bühne müssen wir die Straße überqueren und begeben uns nun ins Ilsetal. Berühmter ist das Ilsetal bei Ilsenburg, das wildromantisch daher kommt. Hier im Harzvorland ist die Ilse ein Fluss gesäumt von Feldern, Wiesen und altem Baumbestand. Die Route bis Hornburg führt auf einer ehemaligen Bahntrasse auf einem bequemen, breiten Weg.
Wanderinformationen Rundwanderweg „Wandern verbindet“
Start/Ziel: Wahlweise Hornburg, Osterwieck oder Wanderparkplätze entlang der Strecke
Länge: 20,4 km
Dauer: 4-5 Std.
Schwierigkeit: mittel, überwiegend ebene Strecken, allerdings mit kurzen steilen Abschnitten und teils schmalen, naturbelassenen Wegen; gutes Schuhwerk wird empfohlen.
Einkehrmöglichkeiten: Hornburg (div. Gaststätten), Willeckes Lust (nur Wochenende und feiertags), Fallsteinklause Osterwieck
Wanderung im Naturschutzgebiet! Hunde sind an der Leine zu führen.