Die letzten Kilometer des Harzer Grenzweges und der Karstwanderweg rund um Neuhof bei Bad Sachsa führen durch eine malerische Karstlandschaft. Eine schöne Route mit tollen Ausblicken für eine kurze Wanderung. Zum passenden Termin kann man sogar ein frisch gebackenes Brot ergattern – allerdings nur mit Voranmeldung.Auf Entdeckung in der GipskarstlandschaftNeuhof ist ein kleiner Ortsteil südöstlich von Bad Sachsa mit über 750-jähriger Geschichte.
Einst war hier das Gipswerk Hauptarbeitsgeber. Heute ist das knapp 700-Seelen-Dorf ein beschaulicher Platz in herrlich ländlicher Landschaft. Charakteristisch sind die weißen Sachsensteine, eine Felsformation etwas nordöstlich des Ortes. Sie gehören zur Gipskarstlandschaft, die im Südharz zwischen Förste und Pölsfeld bei Sangerhausen seltene Naturphänomene zeigt. Vor allem die verkarsteten Gipsgesteine sind in ihrer Ausprägung und Mächtigkeit einzigartig in Deutschland. Entlang des Karstwanderweges gibt es zahlreiche Infotafeln und Lehrpfade, die die Entstehungsgeschichte dieser geologischen Besonderheiten erklären.
Der Harzer Grenzweg führt ebenfalls auf seiner letzten Etappe durch die Karstlandschaft. Vorbei am Sachsenstein geht es Richtung Südosten durch Neuhof bis nach Tettenborn. Dieser Abschnitt gehört auch zur Themenroute „Historische Grenzen“. Der Harzer Grenzweg führt auf knapp 100 Kilometern von Rhoden im Nordharz bis hinunter in den Südharz. Dem Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze folgend, bietet er eindrucksvolle Naturerlebnisse und ausgedehnten Wanderspaß.
Vom Ortseingang Neuhof – Parkmöglichkeiten gibt es in den Nebenstraßen – geht es zunächst Richtung Nordosten über den Karstwanderweg hinauf zu den Sachsensteinklippen. Der Aufstieg über einen schmalen Pfad ist teilweise anstrengend, doch wird man mit einem tollen Ausblick belohnt. An der Sachsensteinhütte mit Stempelstelle (166) der Harzer Wandernadel auf dem Gipfel des Gipsfelsmassivs ist ein schöner Ort für eine Rast. Von hier aus geht es über den Harzer Grenzweg wieder nach Neuhof.
Köhlerhütte und Backhaus
Zurück in Neuhof verlassen wir an den Kranichteichen den Harzer Grenzweg und halten uns rechts, um wieder unseren Ausgangspunkt zu erreichen. Unterwegs kommen wir zur Köhlerhütte Neuhof. Diese wurde vom Förderverein Kultur- und Heimatpflege Neuhof errichtet, wird für Veranstaltungen und Vermietungen genutzt. Direkt daneben befindet sich das Backhaus. Einmal im Monat ist Backtag. In einem klassischen Holzbackofen werden dann Brote, Kuchen und andere Backwaren gebacken. Eine Bestellung ist eine Woche vor dem Backtag notwendig. Abgeholt werden können die Backwaren zwischen 16 Uhr und 18 Uhr – passend zum Ende einer Entdeckungstour rund um Neuhof. Auf den letzten Metern zum Ausgangsort geht es über einen idyllischen Schotterweg entlang des Uffe Ufers.
Harzer Grenzweg und Lehrpfad
Wem diese kurze Runde nicht ausreicht, der kann am Kranichteich dem Harzer Grenzweg weiter folgen. Am nächsten Weg rechts ab geht es zum historischen Gipsbrennofen (Stempelstelle 192). Dieser liegt am Lehrpfad Kranichteich, einem drei Kilometer langen Rundwanderweg. Er führt zu verschiedenen Naturdenkmalen, die anhand von Infotafeln erklärt werden. Der Harzer Grenzweg verläuft entlang der Kranichteiche bis zum 2,5 Kilometer entfernten Ort Tettenborn.
Übrigens: Wem Schnitzkunst gefällt und wer noch ein Souvenir sucht, der sollte beim Schnitzwurm an der Hauptstraße (Lange Str. 42) einmal vorbeischauen. Schon die Skulpturen vor der Tür begeistern. Vorab einen Termin vereinbart, dann wird auch die kleine Ausstellung mit allerlei Holzkunst geöffnet.
Wanderurlaub im Harz
Das Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage zählt zu den wanderfreundlichen Gastgebern der Region. Von hier aus lassen sich wunderbare Wandertouren starten. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist in nur 25 Minuten mit dem PKW erreichbar. Es gibt auch eine Busverbindung, die mit dem HATIX kostenfrei genutzt werden kann.