Was hat der Südharz mit den Dolomiten des Südens gemeinsam? Das Gestein. In der faszinierenden Karstlandschaft ist der hellgraue bis elfenbeinfarbige Dolomit Teil des Landschaftsbildes. Bei einer Wanderung durch die „Scharzfelder Dolomiten“ zwischen Herzberg und Bad Lauterberg lässt sich der Frühling besonders angenehm erleben.
Unterwegs auf dem Karstwanderweg und dem Harzer BaudenSteig
Gleich zwei beliebten Weitwanderwegen des Harzes folgt man bei der Wanderung bei Scharzfeld. Der Karstwanderweg verbindet auf rund 240 Kilometern die Besonderheiten der Karstlandschaft zwischen Förste bei Osterode und Pölsfeld bei Sangerhausen. Der Harzer BaudenSteig hingegen führt von Bad Grund bis zum Kloster Walkenried und führt auf 100 Kilometern zu tollen Bauden, Waldgaststätten und Ausblicken.
Die Frühlingswanderung beginnt in Scharzfeld auf dem Parkplatz unter der B243-Brücke an der Steinkirche. Bereits der Aufstieg zur Steinkirche ist anders,
als man es aus dem Harz gewohnt ist. Ein schmaler Pfad führt durch Wiesen recht steil hinauf auf einen unbewaldeten Felssporn. Die Gegend erinnert eher an eine Alm in den Alpen als an ein Wandergebiet im Harz. An der Steinkirche, einer natürlichen Höhlenspalte angekommen, erstreckt sich ein schöner Blick auf die sanften Hügel. Hier wäre bereits der erste erholsame Picknickplatz.
Die Steinkirche bot bereits vor Jahrtausenden Jägern und Sammlern Schutz, wurde im Mittelalter zu einem Kirchenraum erweitert und ist heute ein beliebtes und etwas abenteuerliches Ausflugsziel.
Ein schmaler Pfad führt nun über den Kamm des Berges und später hinab ins Tal. Die etwa 11 Kilometer Wegstrecke führt über ein stetiges auf und ab. Naturwege, Schotterwege und schmale Pfade wechseln einander ab. Verschiedene Klippen, urige Halbhöhlen und Bachläufe liegen am Wegesrand. Vor allem im Frühling werden Wanderer von einem fröhlichen Vogelkonzert begleitet. Der Laubwald mit seinem jungen Grün erwacht aus dem Winterschlaf. Buschwindröschen und Bärlauch zieren manchen Orts den Waldboden. Die Wanderung wird zu einem Erlebnis für die Sinne.
Erlebnisse und Einkehr
Empfohlen wird die Wanderung im Uhrzeigersinn, denn dann kommen die Einkehrmöglichkeiten zur rechten Zeit. Bereits nach zwei Kilometern ist der Campingplatz Bremketal mit seinem Restaurant erreicht. Bis zur Burg Scharzfels sind es insgesamt sechs Kilometer Wegstrecke. Im Umfeld der Burg sind noch Reste von Wall und Graben wohl einer frühmittelalterlichen Bastion zu entdecken.
Bei Kilometer sieben erwartet uns ein besonderes Erlebnis, die Einhornhöhle. Wo einst Neandertaler lebten, wird heute in dem imposanten Höhlenraum mit viel Phantasie die Geschichte der Einhornhöhle erzählt. Im Haus Einhorn gibt es Getränke und Snacks für die letzte Etappe der Route.
Infos zur Wanderung
Der Wanderweg ist das ganze Jahr über begehbar, kann jedoch bei nasser Witterung auch rutschige Abschnitte haben. Die besten Jahreszeiten sind Frühjahr und Herbst aufgrund der Laubfärbung des schönen Mischwaldes.
Länge: 10.8 km
Höhenmeter: 308 m
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 3,5 h (ohne Besuch der Höhle)