Abenteuerliche Felsen, malerischer Ausblicke, der Wald im Wandel und super leckere Waffeln: Eine Tour durch das Ilsetal zum Ilsestein ist ein Erlebnis für die Sinne. Teils durch schattigen Laubwald, teils vorbei an kahlen und doch beeindruckenden Hängen ist diese Wanderung eine empfehlenswerte Nachmittagstour im Nationalpark Harz.
Das Ilsetal und der Heinrich-Heine-Weg
Von Ilsenburg lässt sich dem Ilsetal bis zur Ilsequelle oder hinauf zum Brocken folgen. Der Flusslauf der Ilse ist wild romantisch mit vielen Felsen und Steinen. Umgeben von schattigen Buchen- und Laubwäldern ist dies ein angenehm erfrischender Ort auch an heißen Sommertagen. Im Tal beginnt auch der Heinrich-Heine-Weg, einer der wohl schönsten Wanderwege zum Brocken (16 km pro Strecke).
Wer das Ilsetal in seiner ganzen Schönheit erleben möchte, jedoch nur begrenzt Zeit hat, dem sei die Rundwanderung zum Ilsestein empfohlen. In 2,5 bis 3 Stunden (je nach Dauer der Einkehr) ist die rund 7 Kilometer lange Rundtour gut zu bewältigen. Die Wege sind überwiegend gut befestigt, teils breite Forststraßen, doch in Abschnitten wird es auch wunderbar abenteuerlich. Vom Waldhotel Ilsetal gibt es alternativ zur breiten Fahrstraße einen schmalen, wilden Pfad entlang des Ilseufers über Steine, Felsen, Wurzeln und schmale Brücken. Hier ist festes Schuhwerk unbedingt empfohlen, insbesondere wenn die Steine nass sind.
Bis zum Abzweig Richtung Plessenburg wird dem Verlauf der Ilse gefolgt. Der Laubwald wirkt hier recht gesund und taucht die Landschaft in mystisches Licht. Von dem Abzweig aus geht es nun stetig bergan bis auf 479 Metern Höhe. Nach etwa 300 Metern geht es links ab auf einen schmaleren Pfad. Dadurch werden auch die zahlreichen Wanderer und Mountainbiker hinter sich gelassen, die als Ziel die Plessenburg haben. Am Wochenende herrscht im Ilsetal reges Treiben und man ist bei einer Wanderung kaum allein.
Von hier oben ist der Wald Wandel besonders gut sichtbar. Teils werden kahle Hänge passiert, wo die abgestorbenen Fichten bereits abgetragen wurden. Die Ausblicke Richtung Brocken und über das Ilsetal zeigen jedoch immer wieder den Wechsel zwischen Totholz und scheinbar intakten Wäldern. Wie schnell sich die Natur erholt, wird jedoch unterwegs auch auf faszinierende Weise sichtbar. Wenn neben einer Kahlfläche eine junge Schonung entsteht oder Büsche, Bäume und Blumen das Totholz überdecken. Entlang des Weges gibt es immer wieder leckere Brombeeren. An heißen Tagen macht sich auf der Route der fehlende Wald bemerkbar. Daher ist es gut, ein Getränk dabei zu haben.
Ilsestein und Raststätte
„Der Ilsestein ist ein ungeheurer Granitfelsen, der sich lang und keck aus der Tiefe erhebt.“
Heinrich Heine, Harzreise
So beschreibt Heinrich Heine in seiner Harzreise den rund 473 Meter hohen Gipfel mit seinem Eisenkreuz von 1814. Bereits von weitem ist der Felsen auch bei dieser Wanderung zu sehen. Von der Raststätte am Ilsestein sind es noch etwa 100 Meter bis zum eigentlichen Felsvorsprung. Doch diese haben es in sich, zumindest, wenn man an Höhenangst leidet. Es geht über ausgewaschene Felstreppen und schmale Pfade. Der erste kurze Anstieg ist steil und vor allem bei Regenwetter sehr rutschig. Ein Geländer ist da eine gute Hilfe. Der schmale Weg hin zum eigentlichen Zielobjekt führt an Steilhängen vorbei und begeistert mit wunderbaren Ausblicken zum Brocken oder nach Ilsenburg und dem Harzvorland.
Überraschend ist die kleine Waldgaststätte am Ilsestein. Sowohl Tische und Bänke im Außenbereich als auch eine kleine Gaststube für die Tage mit schlechter Witterung stehen bereit. Getränke und kleine Snacks sorgen für die nötige Stärkung nach dem Aufstieg. Ein Gedicht sind die frisch gebackenen, dicken Waffeln. Ganz nach Wunsch mit Apfelmus, heißen Kirschen, Nutella oder anderen Leckereien belegt, sind sie Muntermacher und Seelenschmeichler.
Öffnungszeiten: Sa. u. So. 11-18 Uhr – bitte ggf. vor der Wanderung prüfen auf der Facebook Seite
Vom Ilsestein aus ging es dann an den Abstieg zurück ins Tal. An einer Schutzhütte gibt es zu dem hier beschriebenen Weg eine etwas kürzere (500 m), allerdings auch deutlich steilere Alternative zum Blochhauer im Ilsetal.
Das Ilsetal und der llsestein sind ein schönes Wandergebiet im Harz. Am Ilsestein befindet sich auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Vom Wanderhotel Harz Hotel Altes Forsthaus in Braunlage ist der Startpunkt in gut 30 Minuten Fahrtzeit zu erreichen.